Weinanbau Südafrika

Südafrika

  • Rebflächen: 110.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete: Breede River Valley, Coastal Region, Little Caroo
  • Wichtigste Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Shiraz, Merlot, Pinotage, Chenin Blanc,
    Colombar, Chardonnay
  • Stärken: frische, elegante Chenin Blanc & Chardonnays, würziger Pinotage
  • Bekannte Weine: Grinder Pinotage von Grape Grinder Syrah Mullineux Kloof Street Bush Vines
    Chadonnay Barrique Jordan Winery

 

Bedeutung des Weinbaus in Südafrika

Weinrebe vor der Ernte

Weinrebe vor der Ernte

Klasse statt Masse – seit den 1990er-Jahre verfolgen die Winzer Südafrikas diesen Ansatz. Moderne Weinbereitungsverfahren brachen sich Bahn, durch Neupflanzungen veredelter Reben heimsen südafrikanische Weine heute auch internationale Auszeichnungen ein. Der größte Anteil dieser Neupflanzungen, rund 70 %, umfasst rote Rebsorten – sie schicken sich an, die traditionell weißen Sorten Südafrikas, die einst rund 85 % der Anbaufläche einnahmen, zu verdrängen. Der typisch südafrikanische Wein ist nun nicht mehr weiß, sondern rot. Alte Böden und steile Berge, Talhänge und frische Küstenbrisen des ansonsten maritimen Klimas mit trockenen Sommer- und Herbstmonaten bieten optimale Reifebedingungen. Die Topografie ist vielfältig – und somit auch die Weine des Landes, die aus unterschiedlichen Mikroklimen stammen. Der typische weiße Chardonnay aus Südafrika ist fruchtig mit wenig Holz und viel Terroir. Aktuell beläuft sich die Rebfläche auf etwa 110.000 ha, die Exportmenge liegt bei ca. 400 Millionen Liter und steigt stetig an. Eine Erweiterung der Rebflächen ist wegen der knappen Wasserressourcen nicht zu erwarten.

Geschichte des südafrikanischen Weinbaus

Südafrika kann auf eine etwa 350 Jahre alte Weinbautradition zurückblicken. Dabei gibt es sogar ein präzises Datum für den Beginn der Weinindustrie. Am 12. Februar 1659 machte Jan van Riebeck, der erste Gouverneur am Kap, folgenden Eintrag: „Heute, Gott sei Lob und Dank, wurde zum ersten Male Wein aus den Trauben am Kap gepresst…“. Die Rebstöcke wurden aus Frankreich und Spanien importiert, 1958 wurden sie vom besagten Gouverneur gepflanzt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts begann ein reger Weinhandel mit Großbritannien, vor allem die Constantia-Weine kamen in England gut an. Ende des 19. Jahrhunderts vernichtete die Reblaus Millionen von Rebstöcken. Erst im Laufe der 1920er-Jahre erholte sich der südafrikanische Weinbau wieder, es werden die Kooperationsvereinigung der Weinbauer Südafrikas und 1955 ein Forschungsinstitut für Önologie gegründet. Aus einer Kreuzung zwischen Pinot Noir und Hermitage entsteht die erste eigenständige Rebsorte Südafrikas, der Pinotage. 1973 wurde Wine of Origin, ein System für kontrollierte Herkunftsbezeichnung und Qualität, eingeführt. 2008 exportierte Südafrika 400 Millionen Liter Wein – Rekord!

Rebsorten in Südafrika

Dominierten in Südafrika einst vor allem weiße Rebsorten, hat sich dieses Spektrum in Richtung der roten Trauben verschoben – heute werden 45 % der Rebfläche mit roten und
55 % der Rebfläche mit weißen Trauben bepflanzt. Der Großteil der Rebanlagen ist jünger als zehn Jahre, da es in der jüngsten Vergangenheit viele Neubepflanzungen mit roten Reben gegeben hat. Die dominierenden roten Traubensorten sind Cabernet Sauvignon (12,5 %), Shiraz (10 %), Merlot (6,5 %), Pinotage (6 %) und Pinot Noir. Bei Weißwein dominieren Chenin Blanc (18 %), Colombard (12 %), Chardonnay, Sauvignon Blanc und Semillon.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Kelter im Weinberg

Kelter im Weinberg

Die vier Weinbauregionen des Landes teilen sich in 20 Distrikte und 60 Bezirke, die als „wards“ bezeichnet werden. Die vier wichtigsten Weinbauregionen sind Breede River Valley, Little Caroo, Coastal Region und Olifants River.

● Constantia

Diese älteste südafrikanische Weinbauregion liegt in der „Coastal Region“ inmitten der Metropole Kapstadt und erfreut sich eines maritimen, gemäßigten Klimas und ausgezeichneten Böden aus Granit, Schiefer und Sandstein. Die Dessertweine aus Constantia sind weltbekannt. Nur fünf Weingüter liegen in dem Tal – diese stellen allerdings Spitzenweine her und widmen sich vor allem den besten europäischen Sorten, vor allem Sauvignon Blanc, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Noir.

● Stellenbosch

Das historisch ebenfalls bedeutsame Weinanbaugebiet profitiert von tiefen, gut entwässerten Böden und ausreichend Niederschlag. Einige der bekanntesten Weingüter des Landes liegen in Stellenbosch, hergestellt werden klassische rote und weiße Rebsorten und sehr gute rote Cuvées. Bekannt ist das Weinanbaugebiet vor allem durch den typisch südafrikanischen Pinotage, der mit Noten von Pflaume und Johannisbeere aufwartet. Die Stellenbosch-Weinroute wird von zahlreichen Weininteressierten besucht.

 

Weinberge in Getaria

Spanien

  • Rebflächen: 1.190.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete La Rioja, La Mancha, Comarca Campo de Cariñena,
  • Wichtigste Rebsorten Garnacha, Tempranillo, Cariñena, Tinta de Toro, Airén, Verdejo
  • Stärken Gehaltvolle, konzentrierte Rotweine, saubere Weißweine, Rosados
  • Bekannte Weine fruchtig-beeriger Tempranillo des Weinguts Fernandez, Unico Reserva Especial Vega Sicilia, Propiedad von Palacios Remondo

 

Bedeutung des Weinbaus in Spanien

Frische Trauben in einem Busch

Frische Trauben in einem Busch

Mit rund 1,2 Mio. ha Rebflächen ist das südeuropäische Land – bemessen an der Fläche – das wichtigste Weinland Europas, noch vor Frankreich. In über 4.500 Bodegas stellen knapp 170.000 Winzer Wein her – rund 250 Rebsorten werden landesweit angebaut. Nach technischen Verbesserungen in den vergangenen 20 Jahren ist Spanien heute ein dynamisches Weinbauland. Das Zusammenspiel zwischen Klima und Bodenbeschaffenheit ermöglicht ein ideales Terrain und damit beste Voraussetzungen für die Kultivierung von Reben. Teilweise sind die spanischen Böden jedoch auch karg – dort sind großer Einsatz und optimale Bewässerungssysteme gefordert, um große Weine zu gewinnen.
Zu den Besonderheiten des spanischen Weinbaus gehören viele kleine, besondere Einzellagen, die individuelle und hochklassige Weine ermöglichen. Mit dem im Jahr 2003 verabschiedeten Weingesetz, das die neue Qualitätsebene „Vinos de Pago“ beinhaltet, wurde diese Besonderheit gewürdigt. Dieser Qualitätsstandard ist nun Weinen aus geschützten Einzellagen vorbehalten.

Geschichte des Weinbaus in Spanien

Seit etwa 4000 v. Chr. wird in Spanien Weinbau betrieben. An der Südküste verarbeiteten zuerst die Phönizier und anschließend die Karthager Trauben zu Wein. Etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. begann – aufgrund der politischen Stabilität nach den Punischen Kriegen – ein reger Handel mit Rom. Vor allem die Weine aus dem heutigen Andalusien und Tarragona waren beliebt – die Region Navarra ist eine der ältesten Anbauregionen der Welt. Nach der Eroberung durch die Araber ging die Herstellung von Wein etwas zurück – Wein wurde nun vor allem für medizinische Zwecke angebaut. Als Spanien 1492 zurückerobert wurde, blühte der Weinbau wieder auf: Jerez und Malaga wurden im Laufe des 16. Jahrhunderts zu bedeutenden Weinbauzentren. Die heute bekannten Weinanbaugebiete, wie z. B. das Rioja-Gebiet, entstanden erst im Laufe des 19. Jahrhundert.

Rebsorten in Spanien

Weintrauben

Weintrauben

Der Weinanbau in Spanien wird von autochthonen Sorten geprägt. Obwohl es hunderte unterschiedliche Arten gibt, wird nur eine Handvoll Sorten in größerer Menge angebaut. Wichtigste Rebsorte ist der Tempranillo, der vor allem in Ribera del Duero und im Rioja Spitzenweine hervorbringt und in die ganze Welt exportiert wird. Weitere wichtige Trauben sind Garnacha, Monastrell, Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah. Bedeutende weiße Sorten sind Albariño, Garnacha Blanca und Verdejo.

Anbaugebiete & bekannte Weine

In Spanien liegen zahlreiche Weinanbaugebiete, die wegen der vielen Temperaturzonen und der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit der Regionen eine Vielzahl von Weinen hervorbringen. Spanischer Wein wird einerseits durch seine Herkunft klassifiziert (z. B. Vino de Mesa, Vinos de la Tierra, Vinos de pago etc.), andererseits durch die Art des Ausbaus (z. B. Reserva, Vino Joven etc.). Ob Andalusien, Galizien oder Katalonien – in allen Regionen wird Wein angebaut. Zu den bekanntesten Weinanbaugebieten Spaniens gehören:

● D.O. Ca. La Rioja

Das nordspanische Weinanbaugebiet La Rjoja ist eines der bedeutsamsten Europas. Die bedeutsamste Rebe ist der für Spanien typische Tempranillo, aber auch Mazuelo, Graciano und Garnacha werden angebaut. Der Großteil des Rotweins, der in La Rioja hergestellt wird, reift im Barrique heran. Als Gran Reserva werden Weine bezeichnet, die aus herausragenden Jahrgängen gekeltert werden und mindestens zwei Jahre im Eichenfass ausgebaut wurden. Anschließend muss der Gran Reserva noch drei weitere Jahre in der Flasche lagern. Die trockenen, dunkelroten Riojaweine gelten als typische Vertreter des spanischen Weins. Empfehlenswert sind Weine der Güter Baron de Leo oder Roda.

● D.O. La Mancha
Weißwein-und-Trauben

Weißwein-und-Trauben

Während in Kastilien-La Mancha im Sommer Temperaturen von bis zu 45 Grad herrschen, sind die Winter kalt. Diese extremen Temperaturgegensätze stellen die Winzer vor große Herausforderungen – vor allem, was die Bewässerung betrifft. In La Mancha, auf einer zentralen Hochebene Spaniens gelegen, spielt die weiße Rebsorte Airén die wichtigste Rolle. Die Edelrebe Cenibel (Tempranillo) ist die bedeutsamste rote Rebe, die Trauben werden zu duftig-fruchtbetonten Rotweinen vergoren. Spitzenweine stellt beispielsweise das junge Weingut Ercavio her.

● D.O. Ribera del Duero

240 Weingüter, Bodegas genannt, bebauen im Weinanbaugebiet Ribera del Duero etwa 20.000 Hektar Boden – und produzieren damit ca. 60 Mio. Liter Wein pro Jahr. Das teils kontinentale, teils mediterrane Klima und der aus tonigem Sand bestehende Boden eignen sich vor allem für rote Rebsorten. Angebaut werden vor allem Tempranillo, Garnacha Tinta, Cabernet Sauvignon und Merlot. Auch die vielen Sonnenstunden sind dafür verantwortlich, dass die Rotweine der Region vollmundig und ausgeglichen in Säure und Frucht schmecken. Die einzige weiße Sorte, die im Weinbaugebiet zugelassen ist, ist Albillo. Zu den besten Weinen der Region zählen die „Selecionados“ des Weinguts Aalto Pagos.

 

Weinberge in Lavaux Region, Schweiz

Schweiz

  • Rebflächen: 15.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete: Wallis, Waadt, Genf, Tessin, Neuburg
  • Wichtigste Rebsorten: Chasselas, Pinot Noir, Gamay, Merlot
  • Stärken: spezielle, weltweit einzigartige Sorten, z. B. Petite Arvine
  • Bekannte Weine: Pinot noir „R“ von Ruedi & Beatrice Baumann Grain Noble Marie-Therese Chappaz Rosso Del Ticino Castello Luigi – Zanini

Bedeutung des Weinbaus in der Schweiz

Weintrauben

Weintrauben

International ist der Weinbau der Schweiz kaum von Bedeutung; dies liegt auch daran, dass der Großteil der Schweizer Weine von den Schweizern selbst getrunken wird. Nur etwa ein bis zwei Prozent werden exportiert. Die Nachfrage nach einheimischem Wein aus benachbarten Regionen ist groß – die Rebfläche mit etwa 15.000 ha allerdings weniger. Der Großteil der Qualitätsweine wird in der Westschweiz angebaut – vor allem in Wallis, wo das südliche Klima das Wachstum der Reben befördert und exzellenten Wein hervorbringt. Der landestypische Wein ist leicht und wird jung getrunken.

Geschichte des Schweizer Weinbaus

Die erste urkundliche Erwähnung von Reben stammt aus dem Jahr 516 n. Chr. aus der Abtei St. Maurice, die im Kanton Wallis liegt. Von dort aus verbreiteten sich die Rebe und der Weinbau in verschiedenen Klöstern der gesamten Schweiz. Im 17. Jahrhundert gab es eine erste „Krise“ des schweizerischen Weinbaus, als vermehrt Weine aus dem unteren französischen Rhonetal importiert wurden. Ende des 19. Jahrhunderts kämpften Winzer gegen den Echten Mehltau und gegen die Reblaus. Von der Jahrhundertwende bis 1960 ging die Rebfläche von 33.000 ha auf 12.500 ha zurück. Vermutlich wurde im Kanton Wallis unter römischem Einfluss bereits vor 500 n. Chr. Wein angebaut – die Rebe kam aller Wahrscheinlichkeit mit den Römern in die Schweiz.

Rebsorten in der Schweiz

Auf den ca. 15.000 ha Rebflächen der Schweiz werden etwa 50 unterschiedliche Rebsorten angebaut. Einige der Sorten sind international bekannt, andere sind autochthone Sorten mit lokalem Charakter, die nur in der Schweiz angebaut werden, z. B. Petite Arvine, Amigne, Cornalin oder Humagne Rouge. Auf kleineren Rebflächen werden oft auch Neuzüchtungen angebaut, wie z. B. Gamaret, Garanoir oder Diolinor. Die am meisten angebauten weißen Reben sind Chasselas mit etwa 5.000 h Rebflächen, Müller-Thurgau und Chardonnay. Beim roten Wein haben der Pinot Noir, Gamay und Merlot die Nase vorne.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Kelter im Weinberg

Kelter im Weinberg

Vor allem in der französischsprachigen Westschweiz wird Qualitäts-Wein angebaut, z. B. in Waadt, in Neuenburg und Genf. Jedoch gibt es auch in der Deutschschweiz um Bern, Luzern und Zürich einzelne Weingüter, genauso wie in der italienischsprachigen Schweiz, z. B. in Graubünden. Selbst im Norden, z. B. in Schaffhausen, wird Blauburgunder gekeltert. Ein bedeutendes Weinanbaugebiet ist außerdem Wallis. Im Tessin wird vor allem roter Wein hergestellt.

● Wallis

Rund 5.000 ha Weinreben werden in dem Kanton kultiviert; dort bauen rund 22.000 Winzer sowohl weiße als auch rote Reben an. Er liegt im Süden der Schweiz, das Klima ist dem der französischen Region Bordeaux ähnlich: viel Sonne und zwischen 600 und 800 mm/m2 Niederschläge sorgen für beste Bedingungen. Angebaut werden vor allem die weißen Trauben Chasselas, Silvaner und Petit Arvine. Bei den roten Sorten dominiert der Pinot Noir, gefolgt von Gamay. Einer der bekanntesten Weine der Region ist der nach Beeren und schwarzen Kirschen duftende, blumige Dôle, ein Cuvée aus Pinot Noir und Gamay.

●Waadt

Etwa 4.000 ha des Weinanbaus entfallen auf Waadt – sechs unterschiedliche Weinanbaugebiete (z. B. Chablais, La Côte, Lavaux) zeugen von der langen Tradition des Weinbaus im Waadtland. Rund 600 Betriebe bauen etwa 35 Rebsorten an. Und auch mit den 1.800 Stunden Sonnenschein pro Jahr steht Waadt der oben beschriebenen Region klimatisch in nichts nach. Der Chasselas ist auch in Waadt die Nummer 1 bei den weißen Weinen, gefolgt von Auxerois, Chardonnay und Müller-Thurgau. Die am meisten angebauten Rotweinsorten sind Pinot noir, Gamay und Cabernet Sauvignon. Geheimtipp: Villeneuve le Clos Blanc, Clos du Chatelard, Premier Gran Cru von Hammel.

 

 

 

 

Weißwein und Trauben

Riesling

Steckbrief
  • Synonyme Gewürzriesling, Johannisberger, Niederländer, White Riesling
  • Heimat Oberrhein
  • Hauptanbauländer Deutschland, Frankreich, Australien, Österreich
  • Anbaufläche 60.000 ha
  • Beeren klein, gelb-grünlich bis gelb-braun mit schwarzen Punkten
  • Farbe von blass-gelb-grünlich bis goldgelb
  • Aroma Grapefruit, Zitrone, Passionsfrucht, Apfel, Pfirsich
  • Geschmack rassig, elegant & frisch, fruchtige Säure, halbtrocken bis trocken
  • Passt zu… Fisch, Meeresfrüchte, Jakobsmuscheln, Austern, asiatische Küche

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weintrauben vor der Ernte

Weintrauben vor der Ernte

Der Riesling gehört zu den meistangebauten Rebsorten in Deutschland – und zu den ältesten. Der Rebstock hat seine Wurzeln am Oberrhein, von dort aus verbreitete sich der Riesling im 15. Jahrhundert in ganz Deutschland. Die älteste Erwähnung der Rebsorte stammt aus den Rüsselsheimer Rechnungen des Kellers Klaus Kleinfisch und wurde auf das Jahr 1435 datiert. Weil die Trauben des Rieslings spät reifen und der Rebstock nur geringe Erträge erzielt, setzte sich der Wein nur langsam durch. Um 1900 wurden die Rieslingweine jedoch ebenso hoch eingeschätzt wie die großen Weine Frankreichs – und sie erzielten auch ähnlich hohe Preise.
Gerade in kühleren Lagen, wie etwa in Deutschland, z. B. im Rheingau und in der Pfalz, bringt die Weißweinrebe die besten Ergebnisse und macht Winzer glücklich. Schon Goethe besang in einigen Strophen den König des Weißweins. Heute genießt der Riesling international ein sehr hohes Ansehen, in vielen Spitzenlagen wird ausschließlich die Edelrebe Riesling angebaut.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Hauptanbaugebiet des Rieslings ist Deutschland – rund 45 % des weltweiten Rieslings werden dort angebaut, vor allem in den Lagen an der Mosel. Die meisten deutschen Spitzenlagen sind mit Riesling bestückt, zu den bekanntesten Lagen gehört z. B. das Weingut Appenheimer Hundertgulden, das Weingut Bernkastele Doctor oder Bremmer Calmont.
Neben Deutschland wird der Wein auch in den USA, in Australien, Frankreich, der Ukraine, in Österreich, Moldawien und Tschechien kultiviert.

Die Rebe

Die Rieslingrebe stellt hohe Ansprüche an die Lage, reift spät und ist sowohl gegen Stiellähme, Stielfäule und Beerenfäule anfällig. Im Gegenzug verfügt der Rebstock über eine gute Winterfrostwiderstandsfähigkeit und wegen des späten Austriebs ist sie wenig spätfrostgefährdet. Rieslingweine zeichnen sich außerdem durch ihre große Qualitätsspanne aus – vom einfachen Tischwein bis hin zur Trockenbeerenauslese kann alles erzeugt werden. Die volle Reife des Weins wird erst nach längerem Ausbau erreicht – die typisch fruchtige Säure wird dann harmonischer. Selbst 15 Jahre alte Rieslinge können noch frisch schmecken und an Zitrusfrüchte erinnern.

Farbe & Geschmack

Grüne Traube und Weißwein

Grüne Traube und Weißwein

Seine markante Säure ist für den Riesling charakteristisch – der Wein enthält einen hohen Anteil von Apfelsäure. Auch Aromen von Zitrusfrüchten, z. B. Zitronen, Grapefruits und Orangen, oder auch Ananas- und Pfirsichnoten sind typisch für den Wein. Während der Riesling von der Mosel leicht und filigran schmeckt, ist der Rheingauer mineralischer und trocken, der Pfälzer hingegen kraftvoller mit reifer Säure. Viele Rieslinge werden trocken oder halbtrocken ausgebaut – heute werden die Weine oft als „feinherb“ statt als trocken gekennzeichnet. Kennzeichnend sind neben der prägnanten Säure auch die Frische und die Lebendigkeit des Weins, die je nach Lage und Weingut mehr oder weniger ausgeprägt ist.

Foodpairing: Riesling passt zu…

Zu Meeresfrüchten und Fischen harmoniert ein Glas Riesling bestens – vor allem wegen seiner Mineralität und der manchmal leicht salzigen Note; zu gedünstetem Fisch passt ein leichter Riesling Kabinett besonders gut. Ein Spätlese-Riesling gefällt zu gebratenen Fischen und Meeresfrüchten in kräftiger Soße, z. B. Miesmuscheln in Knoblauch-Tomatensoße. Fruchtbetonte und trockene Rieslinge sind tolle Begleiter zur asiatischen Küche; schmeckt der Riesling kraftvoll und ist länger gereift, dann kann dazu auch Geflügel gereicht werden.

Tal des Flusses Douro mit Weinbergen

Portugal

  • Rebflächen 240.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete Dão, Douro, Alentejo, Madeira, Estremadura
  • Wichtigste Rebsorten Alfrocheiro, Tinta Roriz, Alvarinho, Arinto, Avesso
  • Stärken mittelschwere, würzige Rotweine; Likörweine; frische Weißweine
  • Bekannte Weine Dessertweine, z. B. Madeira Verdelho Henriques & Henriques Vinho Verde, z. B. Loureiro von Quinta de Ameal
    Quinta de S Jose Colheita 2007

Bedeutung des Weinbaus in Portugal

Glas Rotwein und Trauben

Glas Rotwein und Trauben

Mit rund 230.000 ha Rebfläche steht Portugal weltweit an fünfter Stelle. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat Portugal den Wandel zu einem modernen Weinbauland vollzogen – wenn auch die traditionelle Weinherstellung noch immer eine große Rolle spielt. Lange galt der portugiesische Weinbau etwas angestaubt, mit dem EU-Beitritt des Landes Mitte der 80er-Jahre änderte sich dies jedoch etwas. Heute ist Portugal die Heimat großer Weine, die vor allem in den DOC-Regionen und den IPR-Regionen (ähnlich wie das franz. VDQA-Reglement für Qualitätsweine) des Landes gekeltert werden. Für die Qualitätsweine beider Qualitätsstufen wird die Bezeichnung VQPRD verwendet. Eine Besonderheit des portugiesischen Weinbaus sind die zahlreichen autochthonen Sorten (Castas) – rund 500 werden im ganzen Land angebaut. Damit verfügt das Land in Europa über die größte Varietät an autochthonen Sorten. Portugal hat auch abseits der Weine eine wichtige Bedeutung für den Weinbau generell: knapp 200.000 Tonnen Korken werden im südeuropäischen Land hergestellt, dies entspricht der Hälfte der Weltproduktion.

Geschichte des portugiesischen Weinbaus

Die Geschichte des Weinbaus in Portugal liegt zum Teil noch im Dunklen, kultiviert wurden Reben wohl jedoch bereits von den Römern. Die ersten offiziellen Aufzeichnungen über den portugiesischen Weinbau stammen aus dem Jahr 989. Eine wichtige Rolle für den Weinbau spielten die christlichen Klöster und vor allem die Zisterzienser-Orden, die wohl ab dem 12. Jahrhundert Reben pflanzten. Im Laufe des 14. Jahrhundert förderte König Dinis Weinbau und Landwirtschaft und knüpfte enge Handelsbeziehungen zu England. Diese wirkten sich wiederum sehr positiv auf den Weinbau aus. Im 17. Jahrhundert siedelten sich Handelstreibende in Porto an und erste Portweinfirmen wurden gegründet – erstmals war von Vinho do Porto die Rede. Weil England mit Frankreich im Krieg war, intensivierten sich die Handelsbeziehungen – der Portwein aus dem Douro-Tal, Wein mit der Zugabe von Branntwein, wurde zum Exportschlager. Noch heute ist Douro die Heimat der größten Weine Portugals.

Rebsorten

Eine Besonderheit des Landes sind die über 500 autochthonen Rebsorten, die in Portugal angebaut werden. Diese Vielfalt kann auch auf die klimatischen, topographischen und geologischen Unterschiede im Land zurückgeführt werden. Die wichtigsten roten Trauben für den Weinbau sind Alfrocheiro, Tinta Roriz (=Tempranillo) und Baga, die wichtigsten weißen Rebsorten sind Alvarinho, Arinto, Avesso und Verdelho.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Weintrauben

Weintrauben

Während die frischen Vinho Verdes, die jung getrunken werden, in ganz Portugal angebaut werden, kommen die roten Spitzenweine des Landes meist aus Douro, Dão oder Alentejo. Besonders in Lagen in Flussnähe, aber auch in gebirgigen Regionen wachsen die großen Weine Portugals heran.

● Douro

Das gebirgige, grüne Douro-Tal im Norden Portugals war und ist wohl das bedeutsamste Anbaugebiet des Landes. Die Rotweine gehören zu den spektakulärsten der Welt und auch das Tal selbst mit seinen imposanten Hanglagen, Terrassen und abenteuerlichen Flussverläufen des Douro Flusses macht Weinkennern Freude. 2001 wurde die Region zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt – auch weil Douro seit fast 2000 Jahren Wein produziert. Das heiße Klima, die granit- und schieferhaltigen Böden bietet ideale Bedingungen für die Weinlagerung und den Weinanbau, der etwa 40.000 Hektar umfasst. Tipp: Abastado Grande Reserva Gesprove.

● Dão

Die rote Alfrocheiro-Traube spielt in Dão die Hauptrolle – aus ihr werden dichte, kräftige und intensiv rote Weine gewonnen, die sich durch ein intensives Bouquet mit Noten nach roten Beeren und Wildblumen auszeichnen. Lange war das Weinanbaugebiet für seine trockenen Rotweine bekannt. Die einstigen Jahrgangsschwankungen, die auf die kühlen Hochlagen und abweisenden Granitböden zurückzuführen waren, sind inzwischen durch modernste Weinbauerkenntnisse überwunden. Gekeltert werden vor allem große, ausbalancierte Finesseweine, die den Vergleich mit den großen Weinen Burgunds nicht scheuen müssen.

Weinberg in Niederösterreich

Österreich

  • Rebfläche 50.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete Wachau, Weinviertel, Südsteiermark, Neusiedler See, Kremstal
  • Wichtigste Rebsorten Grüner Veltliner, Müller-Thurgau, Riesling, Chardonnay
  • Stärken trockene Weißweine, Eisweine
  • Weintipp Grüne Veltliner Kellerberg Smaragd von F.X. Pichler; Riesling Singerriedel Smaragd von Franz Hirtzberger;
    Zöbinger Heiligenstein Lyra von Willi Bründlmayer

Bedeutung des Weinbaus in Österreich

Weinernte (Riesling )

Weinernte (Riesling )

Lange waren österreichische Weine international eher…blass. Doch vor etwa 20 Jahren begann der Aufstieg Österreichs in der Welt des Weins. Heute genießen einige der österreichischen Weißweine Weltklasse-Ruf. Vom süßen Muskateller bis hin zum kraftvollen Grünen Veltliner, die enorme Vielfalt der Rebsorten trägt zum Ruf als anerkannte Weinbaunation bei. Vor allem in den Bundesländern Steiermark, Niederösterreich, Wien und Burgenland werden Weinreben angepflanzt – großteils Weißweinsorten. Nur etwa 25 % der Reben sind rote Sorten. Besonders köstlicher weißer Wein stammt aus dem Kremstal und Kamptal sowie aus der Wachau.

Geschichte des Weinbaus in Österreich

Die ältesten Spuren des österreichischen Weinbaus sind im burgenländischen Zagersdorf in Eisenstadt zu finden. Es gibt Hinweise, dass die Kelten bereits 700 v. Chr. Trauben zu Wein vergoren haben. Für eine stärkere Verbreitung des Weinbaus sorgten anschließend die Römer. Während der anschließenden Völkerwanderung ab dem 6. Jahrhundert ging der Weinbau deutlich zurück. Erst im Mittelalter lebte er mit dem Klosterwesen, das sich in Österreich, Deutschland und Frankreich entwickelte, wieder etwas auf – die erste offizielle Trockenbeerenauslese geht auf das Jahr 1526 zurück. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden an mehreren Orten in Österreich Weinbauzentren sowie Schulen und die Qualität des Weines verbesserte sich stetig.

Rebsorten in Österreich

Etwa 35 % der gesamten angepflanzten Reben entfallen auf die Sorte Grüner Veltliner, der als österreichische Spezialität gilt. Der Grüne Veltliner wird meist trocken ausgebaut, ihn kennzeichnen außerdem eine pfeffrige Würze und ein fruchtiges Bouquet. Die besten Grünen Veltliner-Weine sollen aus dem Weinviertel, dem Kremstal, dem Kamptal und der Wachau stammen. Weitere wichtige Weißweinsorten Österreichs sind der Riesling und der Welschriesling, der Weißburgunder, der Chardonnay, der Müller-Thurgau sowie Sauvignon Blanc und Neuburgunder. Bei den Rotweinsorten hat der Zweigelt die Nase vorn – der Wein ist eine Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent. Gezüchtet hat ihn – na klar: Professor Zweigelt. Neben dem Zweigelt wachsen in Österreich auch die Sorten Blaufränkisch und Portugieser.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Die besten Weine Österreichs reifen im Osten des Landes, in den Weinbaugebieten Niederösterreichs (ca. 27.000 ha), des Burgenlandes (ca. 14.00 ha) und der Steiermark (4.200 ha). Insgesamt wird Weinbau in Österreich vor allem östlich von Wien betrieben. Folgend drei der wichtigsten Weinbaugebiete im Überblick:

● Wachau
Weinberg Wachau

Weinberg Wachau

Die Wachau ist sicherlich eine der bekanntesten Weinregionen Österreichs. Die hügelige Landschaft, die klimatisch günstig liegt, wird durch gemäßigte warme Luftmassen aus dem Osten und feuchte Luftmassen aus dem Norden beeinflusst. Diese Klimaeinflüsse sorgen auch für das typische Bouquet der Weine aus der Wachau. Sandige Böden im Tal und Urgesteinsböden an Steilhängen charakterisieren das Terrain. Die Steinterrassen mit den Trockenmauern wurden bereits vor Jahrhunderten angelegt. Angebaut werden hauptsächlich Weißweinsorten, so z. B. der Grüne Veltliner, Riesling, Müller-Thurgau und Chardonnay. Auch etwas roter Wein wird kultiviert – vor allem die Rebsorte Zweigelt. Beliebte Weingüter sind das Weingut Franz Hirtzberger und jenes von F.X. Pichler.

● Kremstal

Das eigentliche Kremstal schließt direkt an die Wachau an – und auch das Terrain ist ähnlich. Die Spezialitäten des Weinanbaugebietes sind würzige Grüne Veltliner und mineralische, frische Rieslinge, die mit ihrer Eleganz beeindrucken. Einige Rieslinge werden auch als kräftige Reserve Weine ausgebaut. Das kühle Klima des Weinviertels trifft im Kremstal auf die milden Einflüsse des Ostens – ideale Bedingungen also für saftige Grüne Veltiner und Rieslinge. Beliebte Weingüter sind das Weingut Aichinger und das Weingut Christian Berger.

● Kamptal

Auf etwa 4.000 Hektar Boden werden im Kamptal Reben angepflanzt – rund 80 % der Reben sind Weißweinsorten. Die Basis für die inzwischen auch international bekannten Weine des Tals bilden die Lehmböden und Urgesteinsböden. Die lehmhaltigen Böden sind dem Fluss Kamp geschuldet. Charakteristisch für das Kamptal sind auch die hohen Temperaturen, die vielen Sonnentage und die kühlen Nächte, die sich bestens für die Kultivierung von Wein eignen. Typisch für das Weinbaugebiet sind der Grüne Veltliner, der Riesling und der fruchtige Zweigelt. Viele bekannte Winzer haben sich im Kamptal niedergelassen – beliebte Weingüter sind z. B. Willi Bründlmayer, Schlumberger, Birgit Eichinger und Laurenz V.

 

Weinbaugebiet Marlborough County

Neuseeland

  • Rebflächen: 35.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete: Marlborough, Northland, Hawke’s Bay, Waipara Valley
  • Wichtigste Rebsorten: Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Chardonnay, Grauburgunder
  • Stärken: Kraftvolle, dichte elegante Sauvignon Blancs mit Zitrusnoten
  • Empfehlenswerte Weine: Claudy Bay Sauvignon Blanc Marlborough
    Auntsfield Sauvignon Blanc

 

Bedeutung des Weinbaus in Neuseeland

Weinanbau

Weinanbau

Vom Geheimtipp zum gefragten Exportartikel – so lässt sich der neuseeländische Weinbau der vergangenen Jahrzehnte zusammenfassen. Mit rund 35.000 ha Rebfläche spielt Neuseeland international keine Rolle und doch haben sich Weißweine wie der neuseeländische Sauvignon Blanc inzwischen zum gefragten edlen Tropfen gemausert.
In den 1970er-Jahren spielte die Rebsorte Müller-Thurgau in Neuseeland die Hauptrolle. Zwanzig Jahre später war der Chardonnay der Star am neuseeländischen Weinhimmel, derzeit macht ihm der Sauvignon Blanc diesen Platz streitig. Auch die Anbaugebiete haben sich im Laufe der Jahre verändert: lange Zeit wurde Wein vor allem auf der subtropischen Nordinsel angebaut, heute werden Weine zunehmend auf der von mäßigem Klima charakterisierten Südinsel gepflanzt. In der jüngsten Vergangenheit wird Neuseeland, das kleinste weinerzeugende Land der Welt, gern von Önologen als Spielwiese für den experimentellen Anbau von Wein genutzt.

Geschichte des Weinbaus in Neuseeland

Die Ursprünge des neuseeländischen Weinbaus liegen in der Kolonialzeit. Im Jahr 1819 wurde der Anbau von Wein erstmals schriftlich erwähnt: der anglikanische Missionar Samuel Marsden erwähnte den Anbau von 100 Weinstöcken auf dem Missionsgebiet in Keriki. Der professionelle Weinbau in Neuseeland beginnt im Jahr 1833, als James Busby begann in Waitangi Wein anzubauen. Wegen der neuseeländischen Gesetzgebung und Abstinenzbewegungen konnte sich der Weinbau in Neuseeland allerdings erst im Laufe der 1970er-Jahre tatsächlich durchsetzen. Erst 1960 war es in Neuseeland wieder erlaubt in Restaurants Wein auszuschenken. Bis 1990 durfte Wein nicht in Supermärkten verkauft werden.

Rebsorten

Der wichtigste Wein des Landes ist der Sauvignon Blanc – er nimmt fast 60 % der gesamten neuseeländischen Anbaufläche ein. In den vergangenen Jahren wuchs die Rebfläche des Sauvignon Blanc von etwa 3.000 ha im Jahr 2000 auf 20.100 ha im Jahr 2013. Wichtige Weißweinreben sind außerdem der Chardonnay, Grauburgunder, Riesling und Gewürztraminer. Die bedeutendste rote Rebsorte ist der Pinot Noir, gefolgt von Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon und Malbec.

Anbaugebiete und bekannte Weine

schmackhafte-Weintrauben

schmackhafte-Weintrauben

Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel Neuseelands wird Wein angebaut. Die zehn Anbauregionen verteilen sich auf beide Inseln, das größte Weingebiet ist Marlborough, das im Norden der Südinsel liegt. Eine wichtige Weinregion auf der Südinsel ist außerdem Central Otago, das köstliche Pinot Noirs hervorbringt. Hawke’s Bay, dem wichtigsten Anbaugebiet der Nordinsel, ist die Heimat für exzellente Rotweine, z. B. Pinot Noir und Cabernet. Das derzeit am schnellsten wachsende Anbaugebiet Neuseelands ist das Waipara Valley auf der Südinsel.

● Marlborough

Das Anbaugebiet am nördlichen Ende der Südinsel ist für seine körperreichen, in Säure und Frucht ausgewogenen Sauvignon Blancs und Pinot Noirs bekannt. Gleich mehrere gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weinbau treffen im Marlborough aufeinander: die Sonne scheint mehr als irgendwo anders auf der Insel, es regnet wenig, in den lehmigen Schwemmböden auf Kieselsteinen fühlen sich Reben wohl. Der bekannteste Sauvignon Blanc der Welt stammt aus Marlborough, genauer gesagt aus „Cloudy Bay“ – und trägt auch den Namen der Bucht.

● Hawke’s Bay

Einst „Weinzentrum“ Neuseelands, ist die Bedeutung der Bucht auf der Nordinsel zwar mit dem Verschwinden des Müller-Thurgaus etwas geschwunden – nichtsdestotrotz werden dort heute noch immer im Barrique ausgebaute rote und weiße Spitzenweine gekeltert, vor allem Chardonnay, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Merlot. Die warmen Sommer und kalten Winter sowie die vielen Sonnenstunden sorgen in Hawke’s Bay für ideale klimatische Bedingungen für den Weinbau. Viele Weingüter des Anbaugebietes sind in Familienbesitz, die Weinherstellung in der Bucht begann um 1850. Tipp: Hommage Syrah 2010 von Trinity Hill.

 

Weinreben in Kalifornien

Kalifornien

  • Rebflächen ca. 200.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete Napa Valley, Sonoma County, Mendocino County, Santa Cruz
  • Wichtigste Rebsorten Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Zinfandel, Merlot, Syrah
  • Stärken kräftige, fruchtige, rebsortenreine Rotweine
  • Bekannte Weine Jack London KenwoodVineyards Insignia Joseph Phelps Vineyards Longoria Pinot Noir Sta. Rita Hills Fe Ciega Vineyard
    Rutherford StaglinFamiliy Vineyard

 

Bedeutung des Weinbaus in Kalifornien

Weinberg in Napa, Kalifornien

Weinberg in Napa, Kalifornien

Kalifornien ist das wichtigste Weinanbaugebiet der USA – rund 90 % des amerikanischen Weinbaus entfallen auf den „State of California“. Im Laufe der 1970er-Jahre hat sich der Bundestaat auch weltweit als eines der führenden Weinländer der Welt etabliert. Nach Frankreich, Italien und Spanien ist Kalifornien heute der viertgrößte Weinhersteller der Welt. Die USA selbst gilt inzwischen als weltweit größter Weinmarkt.

Warme Tage, kühle Nächte und milde Temperaturen das gesamte Jahr über sorgen für optimale Bedingungen für den Weinbau. Die warmen Temperaturen des Küstenlandes und die kühle Brise vom Ozean bilden eine natürliche „Klimaanlage“, die den „kühleren“ Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir besonders zugutekommt und einen ausgesprochen eleganten Wein hervorbringt. Im Inneren des Landes werden vor allem die sonnenhungrigen Rebsorten Merlot und Cabernet Sauvignon angebaut. Heute heimsen viele kalifornische Weine, z.B. jene aus dem Napa Valley, internationale Auszeichnungen ein.

Geschichte des kalifornischen Weinbaus

Kalifornien kann – im Vergleich zu anderen Ländern der EU – auf eine lange Geschichte des Weinbaus zurückblicken. Der erste kalifornische Weinberg wurde von dem Franziskaner Junipero Serra im Jahr 1769 in der Nähe seiner Mission angelegt. Er verfügte vor seinem Tod weitere Rebenpflanzungen – und gilt demnach als „Vater des kalifornischen Weinbaus“.Waren die ersten Rebsorten die Sorte Mission und amerikanische Wildreben, wurden ab den 1850er-Jahren europäischer Wein bzw. die Reben importiert. In den 1860er Jahren gelangten wegen des regen Handels zwischen Europa und Kalifornien amerikanische Wildrebsorten nach Europa, deren Setzlinge von der Reblaus befallen waren. Diese Schädlinge lösten eine der größten Katastrophen in der Weinbaugeschichte Europas aus. Während die Reblaus den europäischen Weinbau fast ruinierte, blühte er nun in Kalifornien.Als allerdings die Alkoholprohibition durchgesetzt wurde, kam der kalifornische Weinbau fast komplett zum Erliegen. Erst in den 70er-Jahren entstanden wieder qualitativ hochwertige Weine.
Rebsorten
Die wichtigste rote Rebsorte des Landes ist der Cabernet Sauvignon – rund 30.000 ha Land sind mit den Rebstöcken des französischen Klassikers bepflanzt. Darauf folgenMerlot, Zinfandel und Syrah. Die am meisten verbreitetste weiße Rebsorte ist der Chardonnay mit etwa 100.000 ha, angebaut werden jedoch auch Pinot Grigio, Sauvignon Blanc, Malvasia Bianca und Riesling.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Die Weinregionen Kaliforniens können in North Coast, Central Coast, Sierra Foothills, Inland Valley, Southern Califronia und Far North California eingeteilt werden. Einige der bekanntesten Anbaugebiete, so z.B. Napa Valley, Mendocino County und Sonoma County, liegen an der Nordküste. Doch auch im Süden Kaliforniens reift vorzüglicher Wein heran – bei San Diego reift Cabernet Sauvignon auf 1.300 Metern über dem Meeresspiegel. Insgesamt gibt es in Kalifornien derzeit etwa 180 unterschiedliche Appellationen.

● Napa Valley
Merlot Schild am Ende einer Reihe von Weinberg Trauben.

Merlot Schild am Ende einer Reihe von Weinberg Trauben.

1976 wurden die Weine des Napa Valley im Rahmen der „Judgementof Paris“ geadelt. Heute gibt es in dem Tal an der Nordküste Kaliforniens über 600 Weingüter, die sich auf einer 18.000 ha großen Rebfläche verteilen. Angebaut wird vor allem Cabernet Sauvignon, Zinfandel und Chardonnay.

● Sonoma County

In Sonoma wird vor allem Pinot Noirangebaut – mehr als irgendwo sonst in Kalifornien. Sonoma County zeichnet sich nicht nur durch eine herrliche Naturlandschaft aus, sondern auch durch eine lange Weintradition. Um 1810 wurden in Sonoma die ersten Weinreben angepflanzt. Heute kultivieren über 500 Weingüter rund 24.000 ha Rebfläche. Die wichtigsten Sorten sind – neben dem Pinot Noir – Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Zinfandel.Als besonders edle Tropfen gelten die Weine des Kenwood-Weingutes, z.B. der legendäre „Jack London“ Wein.

 

 

Weinberge in der Toskana

Italien

  • Rebflächen: 900.000 ha
  • Wichtigste Anbaugebiete: Toskana, Sizilien, Piemont, Venetien, Lombardei, Apulien
  • Wichtigste Rebsorten: Sangiovese, Montepulciano, Barbera
  • Stärken: heimische Rebsorten, der regionale Charakter der Rotweine
  • Bekannte Weine: Cabernet Franc und Merlot aus Friaul, Dolcetto, Nebbiolo und Barolo aus Piemont, Montepulciano aus Abruzzen usw.

 

Bedeutung des Weinbaus

Weinberge in Italien

Weinberge in Italien

Ob man nun in der Toskana in einer Bar sitzt oder in einem Restaurant auf Sizilien, selbst dann, wenn man nur einen „vino da tavola“, einen günstigen Tischwein trinkt, schmeckt er – mit hoher Wahrscheinlichkeit – vorzüglich. Getrunken wird der Wein in Italien meist zum Essen: Vor dem Mahl als „Aperitivo“, also ein leichter Weißwein oder Sekt. Zum Essen entweder Rot- oder Weißwein und zum Dessert gern ein süßer Wein oder ein Schaumwein. Gelegenheiten, den köstlichen Wein Bella Italias zu genießen, gibt es also mehr als genug!
Rund 20 Prozent der weltweiten Weinerzeugung findet in Italien statt – neben Frankreich ist Italien mit rund 60 Millionen Hektoliter Wein das größte weinerzeugende Land der Welt. Von Südtirol im Norden bis nach Sizilien – überall werden Reben kultiviert. Etwa 15 Prozent der Produktion sind Qualitätsweine, die mit den Bezeichnungen D.O.C. oder D.O.C.G. ausgewiesen werden. Der Rest sind Tafelweine, die oft ebenfalls von hoher Qualität sind.
Eine Besonderheit des italienischen Weinbaus ist der hohe Anteil der einheimischen Sorten.

Geschichte des Weinbaus

Seit etwa 3000 Jahren wird in Italien Wein hergestellt – deutlich länger als z. B. in Deutschland. Das Klima und der Boden begünstigen die Weinherstellung. Bereits die Etrusker und griechische Kolonisatoren kultivierten auf Sizilien Wein. Eines der frühen Anbauzentren war Pompeji in Neapel, wo Archäologen Amphoren mit Stempeln pompejischer Händler fanden. Die Gewächse aus Pompeji genossen in der gesamten Zeit des Römischen Reichs eine Sonderstellung. Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs gingen aber auch die feinen Qualitätsweine verloren – auch wenn weiterhin Wein kultiviert wurde. Auch wenn der Weinbau in Italien eine lange Geschichte hat – moderne Weinbauverfahren werden erst seit etwa 30 Jahre angewandt. Noch immer wird ein großer Teil des Weins ursprünglich hergestellt.

Rebsorten

Bezüglich der Rebsorten ist der Weinbau in Italien enorm vielfältig; rund 1000 unterschiedliche Sorten sind registriert. Etwa 400 Sorten sind für den Qualitätswein D.O.C. zugelassen. Zu den wichtigsten italienischen Rebsorten gehören Barbera, Malvasia, Nebbiolo, Montepulciano , Trebbiano und Sangiovese. Auch international anerkannte Sorten, wie z. B. Merlot, Syrah oder Chardonnay, werden angebaut.

Anbaugebiete & bekannte Weine

beeindruckende Weinberge

beeindruckende Weinberge

Italien weist eine solche Vielfalt an ausgezeichneten Weinen einheimischer Sorten auf, dass es schwer ist, den Überblick zu bewahren. In allen Provinzen Italiens wird Wein angebaut, von Südtirol und Trient ganz im Norden über die Lombardei bis nach Sizilien. Stellvertretend seien hier die drei wichtigsten Weinanbaugebiete und ihre Stärken vorgestellt:

● Toskana

Die Heimat des Chiantis lässt das Herz jedes Weinliebhabers höher schlagen. Die wichtigste Traube der Region ist die Sangiovese, aus der Carmignano, der Vino Nobile di Montepulciano und der köstliche Brunello die Montalcino gewonnen werden. Der Vernaccia die San Gimignano ist der bekannteste Weißwein. Eine besondere Stärke dieser Weinregion sind die vielen „vini da tavola“, Einzelweine von Familien-Weingütern mit besonderen Zusammensetzungen von Reben (z. B. der Sassiciaia). Der rote Chianti war früher das Synonym für italienischen Wein schlechthin – noch heute ist der Wein weltbekannt. Als Chianti Classico wird übrigens nur jener Wein bezeichnet, der aus dem eigentlichen Chianti-Gebiet zwischen Siena und Florenz kommt.

● Piemont / Barolo

Wer das erste Mal einen sehr guten Barolo genießt, wird diesen Tag nicht so schnell vergessen. In Italien gilt der ziegelrote Barolo als „König der Weine – Wein der Könige“. Hergestellt aus der Nebbiolo-Traube, wachsen die Reben auf den Langhe-Hügeln neben Alba. Die wichtigsten Lagen sind der gleichnamige Ort, Barolo, La Morra, Castiglione Faletto, Monforte und Serralunga. Der Wein wird sortenrein aus Nebbiolo hergestellt, reift zwei Jahre im Fass und darf erst nach drei Jahren Ausbau verkauft werden. Ab einer Fasslagerung von vier Jahren darf er als „Riserva“ verkauft werden.
Neben dem Barolo und dem Barbaresco, der ebenfalls aus der Nebbiolo-Traube gewonnen wird, kommt der Barbera-Traube große Bedeutung zu. Bekannte Weißweine sind Gavi und Arneis. Auch vorzügliche Chardonnays und Cabernet Sauvignons kommen aus der Region.

● Sizilien

Die sizilianische Weintradition geht Jahrtausende zurück; kein Wunder also, dass von der feurigen Insel einige der besten Weine des Landes stammen. Wichtige einheimische Sorte, aus denen die bekannten Rotweine Duca Enrico oder Rosso del Conte gewonnen werden, sind der Nero d’Avola und Perricone. Der rubinrote, fast violette Rosso del Conte reift 18 Monate in französischen Barriquefässern und zeichnet sich durch seine lange Lagerfähigkeit von über zehn Jahren aus. Auf Sizilien reifen auch exzellente Weißweine aus Chardonnay-, Inzolia- und Sauvignontrauben. Typisch für die Region sind köstliche Süßweine, die auf den Liparischen Inseln und auf Pantelleria aus den Moscato-Trauben gekeltert werden (z. B. Moscato des Weinguts Donnafugata).

 

Weinlandschaft

Griechenland

  • Rebflächen 150.000 ha (75.000 ha für Wein)
  • Wichtigste Anbaugebiete Peleponnes, Rhodos, Thrakien, Ionische Inseln
  • Wichtigste Rebsorten Assyrtiko, Athiri, Roditis, Agiorgitiko, Cabernet Franc
  • Stärken Charaktervolle Weine aus autochthonen Rebsorten
  • Bekannte Weine Assyrtiko aus Santorin, z. B. Thalassitis von Gaia
  • Agiorgitiko aus Peleponnes, z. B. von Katogi & Strofilia
  • Muskatwein aus Patras, z. B. von Achaia Claus

 

Bedeutung des Weinbaus in Griechenland

Weingut am Meer

Weingut am Meer

Griechischer Wein wurde aufgrund des bekannten Songs von Udo Jürgens in Deutschland zur Metapher für ein abgeschiedenes, stressfreies Leben in Einklang mit der Natur. Doch wie ist der griechische Wein tatsächlich? Leicht und elegant, kraftvoll und dicht –und äußerst vielfältig kommt er daher. Neben den üblichen internationalen Rebsorten werden im Land zahlreiche autochthone Sorten angebaut, die zum Teil bereits in der Antike angebaut wurden. Griechenland gilt als „Wiege des Weinbaus“, noch lange vor den Römern kelterten die Griechen bereits Wein. Heute sind etwa 150.000 ha Boden mit Reben bepflanzt, allerdings wird nur die Hälfte der Trauben für die Weinherstellung genutzt – die andere Hälfte dient als Tafeltrauben und Rosinen. Eine Stärke des griechischen Weinbaus sind sicherlich die vielen autochthonen Rebsorten, die die ganze Vielfalt des Weines eindrucksvoll belegen. Vor Jahren galt der griechische Retsina, ein trockener Weißwein, als Synonym für griechischen Wein.

Geschichte des griechischen Weinbaus

Bereits seit Jahrtausenden keltern die Griechen Wein aus Trauben – Griechenland wird auch als „Mutter“ des Weinbaus betrachtet. Das göttlich Getränke haben die Griechen, so die Sage, dem Gott Dionysos zu verdanken: Aus dem noch schlagenden Herzen des Dionysos ließ Athene (die Mutter von Athen) den ersten Rebstock wachsen. Vermutlich kam der Weinbau von Kreta aus über die Ägäischen Inseln auf das Festland – schon 1.100 v. Chr. gab es auf Thasos, der nördlichsten der Ägäischen Inseln, ein strenges Weingesetz. Bis ins 15. Jahrhundert blühte der Weinbau in Griechenland – nach der Eroberung des Landes durch die Türken kam er allerdings fast zum Erliegen. Erst als die Invasoren wieder abzogen, im Laufe des 19. Jahrhunderts, blühte der Weinbau wieder etwas auf. An den hochwertigen Weinbau der Antike konnte Griechenland allerdings erst mit Ende der Militärdiktatur in den 1970er-Jahren anknüpfen.

Rebsorten

Im Land des Dionysos werden noch heute rund 300 unterschiedliche Sorten auf etwa 75.000 ha Fläche angebaut; viele von ihnen stammen aus Griechenland – und wurden bereits in antiken Texten erwähnt. Eine der bekanntesten weißen griechischen Rebensorten ist die Assyrtiko, die vor allem im heißen Süden gedeiht. Weit verbreitete weiße Sorten sind außerdem Aidani Aspro, Athiri und Roditis und die internationalen Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc. Die wichtigsten roten Sorten sind Agiorgitiko, Kotsifali, Limnio, Vertzami und Liatiko und die internationalen Sorten Cabernet Franc, Cinsault und Merlot. Rotwein und Weißwein halten sich ungefähr die Waage.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Weinanbaugebiet Nemea, Griechenland

Weinanbaugebiet Nemea, Griechenland

In allen Regionen Griechenlands wird Wein angebaut. Besonders köstliche Weine stammen aus dem Peleponnes und den umliegenden Inseln, wo die besten Winzer des Landes arbeiten sollen. Das griechische Qualitätssystem ähnelt dem französischen Vorbild, auch in Griechenland wird mit den „Appellations d’Origine Contrölee“ (AOC) die Herkunft bzw. die Qualität der Weine eingeteilt und auf dem Etikett kommuniziert. Insgesamt gibt es in Griechenland 28 Appellationsgebiete, die wiederum auf zehn Anbauregionen verteilt sind.
● Peleponnes
Die große Halbinsel im Süden Griechenlands ist für den Weinbau von besonderer Bedeutung: auf etwa 10.000 ha Rebfläche erstrecken sich verschiedene Appellationen, die wegen der klimatischen und territorialen Voraussetzungen auch ganz unterschiedliche Weine hervorbringen. Der nördliche Peleponnes ist das Zentrum der Weinbauregion: während Nemea bekannt ist für die großen Rotweine, werden in Mantinia bekannte Weißweine produziert. Auch Patras ist für seine Weißweine aus der Roditis-Rebe und für seine Liköre bekannt. Neben autochthonen Sorten wie Moschofilero und Vertzami werden internationale Rebsorten, wie z. B. Merlot und Cabernet Frank, kultiviert. Zu den besten Weinen der Region gehören die herrlich süßen Muskatweine aus Patras.
● Makedonien / Thrakien
In Makedonien und der benachbarten Region Thrakien werden vor allem Rotweine aus der Xynomavro-Rebe gekeltert. Auch internationale bzw. mitteleuropäische Rebsorten, wie z. B. Syrah, Merlot oder Cabernet Sauvignon, gedeihen sehr gut. Das Klima in Makedonien / Thrakien ist kühler und niederschlagsreicher als in anderen Regionen Griechenlands. Besonders köstliche (Bio-)Weine stammen aus dem „Berg Athos“ – einer Halbinsel, auf der Mönche Reben kultivieren, die von der Kellerei Tsantali weiterverarbeitet werden.

● Ägäische Inseln
Die meisten Ägäischen Inseln sind Appellationen. Insgesamt werden etwa 3.000 ha Reben angebaut, aus denen hervorragende Weine gekeltert werden. Besonders bekannt sind die süßen Likörweine bzw. Muskatweine der Inseln Samos und Limnos.