Italienischer Rotwein

Italienischer Rotwein

Das süße Leben mit italienischem Rotwein

Italien ist nicht nur das Land, wo die Zitronen blühen. Neben „dolce vita“ und „dolce far niente“ ist das beliebte Urlaubsland in Stiefelform vor allem für eines weltberühmt: die italienischen Rotweine.

Tatsächlich ist Italien eines der ältesten Weinbau-Länder der Welt. Schon etwa 1000 v. Chr. wurde der Grundstein für die Weinkultur gelegt. Dabei sollte man heute allerdings nicht den Fehler machen und nach der wichtigsten Rebsorte Italiens fragen. Denn jede der 20 italienischen Regionen betreibt Weinbau – von den Abruzzen bis Umbrien, vom Veneto bis in die Toskana. Daher sollten Sie je nach Region die besten oder beliebtesten Rebsorten erkunden.

Rotwein und ParmesanItalien ist ein sehr großes Land mit einer immensen Vielfalt an verschiedenen Bedingungen für den Weinbau. Beste Bodenverhältnisse und vor allem das gute Klima in allen Regionen machen Italien zum idealen Weinbauland. Diese vielfältigen positiven Faktoren spiegeln sich natürlich auch in den vielen Rebsorten wider. Dementsprechend viele unterschiedliche Wein-Charaktere lassen sich in den italienischen Rotweinen feststellen. Man zählt über 1000 italienische Rebsorten – Italien ist hier also weltweit die Nummer eins. Offiziell zugelassen sind allerdings „nur“ 400 Sorten. Das besondere an diesen Sorten ist ihre regionale Verarbeitung, die sie einzigartig macht. Die Sangiovese- und Nebbiolo-Traube zum Beispiel sorgt für die berühmtesten Rotweine Italiens: den Chianti Classico, Brunello di Montalcino und Barolo.

Auch in Sachen Menge hat Italien – gemeinsam mit Frankreich und Spanien – die Nase vorn. 2007 etwa wurden in Italien 45.981 Millionen Hektoliter Wein produziert (aktueller Zahlen zeugen sogar von cirka 60 Millionen).

Wenn auch bis nach dem Zweiten Weltkrieg im italienischen Weinbau eher auf Masse als auf Qualität gesetzt wurde, hat es der italienische Rotwein heute längst zu internationalem Ruhm gebracht. Rebsorten wie Cabernet oder Merlot sind in der ganzen Welt beliebt.

Die Qualität der italienischen Weine wurde natürlich kontinuierlich verbessert. Neue Weinkategorien und Weingesetze wurden geschaffen. Gültig sind heute folgende Bezeichnungen bzw. Qualitätsstufen:

Vino – (früher Vino da Tavola) = die einfachste Qualitätsstufe

IGP – Indicazione Geografica Protetta (früher IGT)

DOP – Denominazione die Origine Protetta
DOC – Denominazione di Origine Controllata)

DOCG – Denominazione di Origine Controllata e Garantita

Neben den weltweit bekannten Rebsorten sorgen vor allem nationale Trauben für die großartige Vielfalt des italienischen Weins. Häufig angebaut und von daher als wichtige italienische Rotwein Sorten eingestuft sind zum Beispiel die folgenden 12:

  • Sangiovese – in allen Regionen beheimatet
  • Montepulciano – aus den Regionen Abruzzen und Marken
  • Barbera – aus dem Piemont
  • Negroamaro – aus Apulien
  • Nero d’Avola – aus Sizilien
  • Lambrusco – aus Emilia-Romagna
  • Aglianico – aus den Regionen Basilikata, Kampanien, Apulien und Molise
  • Primitivo – aus Apulien
  • Cannonau (Grenache Noir) – aus den Regionen Sardinien und Venetien
  • Dolcetto – aus dem Piemont
  • Nebbiolo – zu finden im Piemont, der Lombardei und im Aostatal
  • Corvina – aus dem Veneto

Der Charakter der italienischen Rotweine (wie z.B. zu finden bei Andronaco) wird durch die unterschiedlichen Klimaverhältnisse des Landes beeinflusst. Durch den Apennin, der sich von Norden nach Süden durch das Land zieht, gibt es fast in jedem Gebiet beste Hanglagen. Auch das mediterran-subtropische Klima Siziliens wirkt sich positiv auf die dortigen Rebsorten aus.

Bekannter als die Namen der Rebsorten sind in Italien die Namen der Anbaugebiete. So kennt man etwa Barolo, Brunello oder Valpolicella besonders gut. Obwohl Italien weithin als Masseproduzent von Rotweinen gilt, kommen auch einige der hochwertigsten Weine aus dem Stiefel-Land. So zum Beispiel der Tolos Montepulciano d’Abruzzo „Terre d’ Aligi“, den Sie hier ganz einfach online kaufen können.

 

 

 

 

Glas Rotwein und Weinberg

Tempranillo

Steckbrief
  • Synonyme Tinto Fino, Aragonês, Tempranilla, Tinta Roriz
  • Heimat La Rioja, Spanien
  • Hauptanbauländer Spanien, Portugal
  • Anbaufläche ca. 125.000 ha
  • Beeren klein, dickschalig, früh reifend
  • Farbe rubin- bis dunkelrot
  • Aroma Johannisbeeren, Brombeeren, Pflaume, Vanille, Röstaromen
  • Geschmack samtig, weich, trocken
  • Passt zu… Lammfleisch, Hackfleischauflauf, Tortilla, Kartoffeln mit Mojosoße,  Tapas, Pata-Negra-Schinken (vom schwarzfüßigen Ibericoschwein)

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weinkaraffe

Weinkaraffe

Die Tempranillo-Traube wächst vor allem an den Ufern des Ebro in La Rioja. Sie gilt als eine der wichtigsten Edeltrauben der Welt und ist die Grundlage für die bekannten Rioja-Weine. Die Herkunft der Traube ist noch immer nicht eindeutig geklärt – lange wurde angenommen, dass der Tempranillo vom Spätburgunder abstammt. Doch bei neuen DNA-Analysen im Jahr 2012 zeigte sich, dass die Traube wahrscheinlich aus einer Kreuzung aus der weißen Rebsorte Albillo Mayor mit der roten Sorte Benedicto entstand.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Hauptanbaugebiet ist, wie schon erwähnt, mit etwa 110.000 Hektar Anbaufläche Spanien – und im Besonderen La Rioja, La Rueda und Ribera del Duero im Baskenland. In Rioja selbst bedeckt die Tempranillo-Rebe rund 60 % der Anbaufläche. Der klassische Rioja-Wein ist entweder ein reiner Tempranillo, oder aber ein Verschnitt mit einem Tempranillo-Anteil von über 50 % und kleineren Anteilen von Mazuelo, Garnacha oder Graciano. Aus önologischer Sicht ist die Traube äußerst vielseitig und bringt Weine mit großem Ausbaupotential hervor. Der größte Teil des Tempranillos reift deshalb auch im Barriquefass heran. Eichenholzaromen ergänzen sich perfekt mit der Traube. Nicht nur in Spanien, auch in Portugal wird der Tempranillo angebaut, dort allerdings unter dem Namen Tinta de Roriz. Rund 800 ha Tempranillo hat Frankreich vorzuweisen. Insgesamt beläuft sich die weltweite Anbaufläche auf etwa 130.000 ha. Die besten Tempranillo Weine sollen vom Weingut Vega Sicilia kommen, das in der Ribera del Duero liegt.

Die Rebe

Der Tempranillo-Rebstock ist kompakt. Aus den dickschaligen Beeren werden mittelmäßig alkoholstarke Weine gewonnen – besonders ist das große Reifepotential im Holz. Wegen der süßen Tannine und seiner eleganten Weiche kann der Wein auch schon sehr jung getrunken werden. Tempranillo ist in ganz Spanien eine der wichtigsten drei Rebsorten – dabei ist sie in jeder Region unter anderem Namen bekannt – z. B. unter Tinto Fino, Tinta del Pais oder Ull de Illebre. Gerade in Spanien wird der Rotwein Tempranillo oft mit Merlot oder Cabernet Sauvignon verschnitten und als Cuvée angeboten.

Farbe & Geschmack

Spanische Tapas mit Serrano-Schinken und Rotwein

Spanische Tapas mit Serrano-Schinken und Rotwein

Er ist der heißblütige Star Spaniens und kein Cabernet, Pinot oder anderer Rotwein kann ihm – so sagen zumindest die Spanier – das Wasser reichen: harmonisch und trotzdem wild, verführerisch mit Aromen nach Mokka, Zedernholz und reifen Kirsche. Den klassischen Rioja-Wein, der aus Tempranillo-Trauben gewonnen wird, charakterisiert die helle Farbe. Wird der Wein durch moderne Anbaumethoden gewonnen, fällt er etwas dunkler aus. Reift er lange im Eichenfass, dann wird der Tempranillo, z. B. der Tempranillo Navarra DO Barrique, von Röstaromen begleitet, die oft an geröstete Kaffeebohnen oder Kokosfasern erinnern. Der Tempranillo zeichnet sich auch durch seine Harmonie in Farbe, Geschmack und Alkoholgehalt aus – oft sind Noten von Waldfrüchten, z. B. Johannisbeeren, Brombeeren, Schwarzkirschen, aber von auch Vanille erkennbar.

Foodpairing: Tempranillo passt zu…

Köstlich schmeckt Tempranillo zum typisch spanischen Pata-Negra, aber auch zum salzigen Serrano Schinken. Eine tolle Begleitung gibt der Wein zudem zu vielen südamerikanischen und spanischen Gerichten, wie etwa Tapas, Burritos oder Tortillas. Auch ein Hackfleischauflauf mit Auberginen und Tomaten harmoniert bestens mit dem Tempranillo, genauso wie zart angebratenes Lamm- oder auch Wildfleisch. Ein Glas des spanischen Weines gefällt auch zu Käse und zu italienischen Gerichten mit den sonst schwierig zu begleitenden Tomaten, also zu kräftig gewürzter Pasta oder Lasagne.

Rotweinglas und Trauben

Syrah / Shiraz

Steckbrief
  • Synonyme Balsamia, Neiretto di Saluzzo, Antournerein, Shiraz
  • Heimat Rhônetal, Frankreich
  • Hauptanbauländer Frankreich, Spanien, Australien, Kalifornien
  • Anbaufläche ca. 140.000 ha
  • Beeren schwarzblau, länglich, dickhäutig
  • Farbe tiefes Dunkelrot/Violett
  • Aroma Himbeere, Johannisbeere, Pfeffer, Kirsche, Schokolade
  • Geschmack von rauchig, herb, würzig bis samtig & fruchtig
  • Passt zu… Entrecôte, Lamm, Ziege, Wild

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Rotwein-Flasche und Bündel von roten Trauben auf Holztisch

Rotwein-Flasche und Bündel von roten Trauben auf Holztisch

Ursprünglich wurde die Rebsorte Syrah im Rhônetal in Frankreich kultiviert. Heute gilt der Syrah als Edelrebe und ist weltweit verbreitet. Die Rebe entstand, so haben DNA-Analysen im Jahr 1998 ergeben, aus einer Kreuzung zwischen den alten französischen Sorten Modeuse Blance und Dureza. Dabei ist der Syrah oder Shiraz, wie er oft auch genannt wird, auch mit anderen Rebsorten verwandt – z. B. mit dem Lagrein und dem Teroldego der Region Trentino-Südtirol. Möglicherweise ist der Syrah der Urenkel des Pinot Noir.

Anbau, Anbauländer & -flächen

Mit einer Anbaufläche von ca. 140.000 ha weltweit ist der Shiraz eine der wichtigsten Rebsorten weltweit. Mit etwa 70.000 Anbauhektar in Frankreich gehört sie zu den wichtigsten roten Sorten Frankreichs – noch immer wird die Sorte, die trockenes, heißes Klima liebt, vor allem im Rhônetal angebaut. Weitere wichtige Anbaugebiete sind Australien mit ca. 50.000 ha (dort wird der Wein als Shiraz bezeichnet), Kalifornien mit ca. 8.000 ha, Südafrika, Chile, Argentinien, Italien und die Schweiz. Seit den 1990er-Jahren wird Syrah auch in kleinen Mengen in Deutschland angebaut, vor allem in der Pfalz und in Württemberg.

Die Rebe

Lange Zeit galt der Syrah in puncto Anbau als problematisch – weshalb die Rebfläche in Frankreich zwischenzeitlich auf etwa 3.000 ha sank. Das Reifeverhalten des Syrah fordert Winzer heraus: ist das Wetter ungünstig, scheint also zu wenig Sonne und regnet es zu viel, reift die Traube nicht ganz aus. Wegen des hohen Tanningehaltes kann da

nn der Geschmack schnell unreif und grün erscheinen. Gibt es allerdings zu viel Sonne, dann „kippt“ der Wein schnell von der Reife zur Überreife – und der Syrah verliert sein fruchtiges Aroma. Der optimale Lesezeitpunkt ist für einen harmonischen Syrah also äußerst wichtig. Bei perfekter Reife gehört der Syrah für viele Fachleute zu den größten Weinen der Welt. In Australien ist die Kombination Cabernet Sauvignon und Syrah äußerst populär.
Die schwarzblauen Beeren der Traube sind länglich, mit weichem Fruchtfleisch und mit dicker Schale ausgestattet, so dass sie recht widerstandsfähig gegen Graufäule und Pilzerkrankungen sind.

Farbe & Geschmack

Dicht und tiefrot, fast violett präsentiert sich der Syrah im Glas. Sein Aroma ist zugleich fruchtig als auch pfeffrig-würzig – welche Geschmäcker dominieren, hängt stark vom Anbaugebiet ab. Während die französischen Weine eher elegant und samtig daherkommen, sind die Weine aus Übersee sehr vollmundig und kräftig. Oft wird der Syrah von Himbeer- und Johannisbeeraromen dominiert, aber auch Kirschen-, Schokolade- und Veilchennoten gibt es zu erschmecken. Ist der Wein würziger, kommen Noten von Pfeffer, Erde oder Leder hinzu.

Foodparing: Syrah passt zu…

Rotwein zum Essen

Rotwein zum Essen

Mit seinem fruchtigen, kräftigen Bukett passt der Syrah bestens zu gebratenem Rindfleisch, z. B. zu Entrecôte mit kräftiger Soße, Salat und Kartoffeln. Aber auch zu anderen kräftigen Fleischgerichten, wie z. B. gebratenem Schwein, Lamm, Ziegen- und Wildfleisch ist der Wein ein gern gesehener Begleiter. Mit kräftig gewürzten vegetarischen Gerichten harmonieren die Rotweine ebenfalls sehr gut. Wegen der zupackenden Tannine glückt auch die Kombination mit herzhaften, deftigen regionalen Fleischgerichten, z. B. mit ungarischem Gulasch oder Rinderbraten mit Knödel. Auch für die (reife) Käseplatte mit leichtem Weißbrot oder feinen Baguette-Brötchen gefällt der Syrah.

 

Flasche Weißwein und Glas

Silvaner

Steckbrief
  • Synonym Sylvaner, Grüner Silvaner, Grünfränkisch, Gamay Blanc
  • Heimat Donauraum in Österreich
  • Hauptanbauländer Deutschland, Frankreich, Österreich
  • Anbaufläche 12.000 ha
  • Beeren rundlich, mittelgroß, grünlich bis gelbgrün
  • Farbe klares helles Gelb
  • Aroma frisch gemähte Wiese, Kräuter, Kiwis, Stachelbeeren, Birnen,
  • Geschmack milde Säure, duftig-frisch, leicht herb, vielfältig – z. T. trocken
  • Passt zu… Spargeln, Salaten, Kartoffelaufläufen,

 

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weinkelter

Weinkelter

Woher die Rebsorte Silvaner tatsächlich kommt, darüber haben sich Wissenschaftler lange den Kopf zerbrochen. Lange Jahre galt Transsilvanien oder Silvan, eine kleine Gemeinde in Mittelasien, als heiße Kandidatin für den Ursprungsort der Rebe. Dank verbesserter DNA-Analysen ist inzwischen klar, dass Silvaner eine Kreuzung zwischen der autochthonen Sorte „Österreich Weiß“ und Traminer, einer der ältesten bekannten Rebsorten überhaupt, ist. Die erste belegte Pflanzung der Rebe in Franken bzw. Deutschland geht auf das Jahr 1659 zurück, wahrscheinlich kommt die Rebe aber aus Österreich. Der österreichische Import gedieh in Franken prächtig, die neue Heimat des Silvaners verleiht dem einst unbekannten Wein Charakter. Bis in die 70er Jahre war der Wein die meistgepflanzte Rebsorte Deutschlands und noch immer ist sie gemeinsam mit dem Riesling die deutsche Rebsorte schlechthin. Das bekannteste Weingut, das mit dem Silvaner in Verbindung steht, ist das Haus Castell – dort wurde 1659 die erste Silvaner-Rebe gepflanzt.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Vor allem in Deutschland, Frankreich und Österreich sind Weingüter mit der Silvaner-Rebe bepflanzt. Rund 5.000 Hektar, etwa fünf Prozent der deutschen Rebfläche, entfallen auf den Silvaner – Hauptanbaugebiete sind Franken, die Pfalz und Rheinhessen. Insgesamt werden weltweit etwa 12.000 ha Silvaner angepflanzt.

Die Rebe

Seit gut 350 Jahren wird die Rebe in Deutschland kultiviert – der Silvaner gilt mittlerweile als Klassiker. Wächst die Rebe auf nährreichem Boden, können hohe Erträge erzielt werden. Die Beeren der Traube sind rundlich, mittelgroß und gelbgrün – mit Schwankungen je nach Reifegrad. Die Schale der Beeren ist dick, so dass die Rebe von Rohfäule weitgehend verschont bleibt. Allerdings bereitet der Echte Mehltau dem Winzer Probleme, genauso wie die Reisigkrankheit, für die der Silvaner ebenfalls anfällig ist.

Farbe & Geschmack

Weißwein im Glas

Weißwein im Glas

Je nach Lage des Anbaugebietes und Lesezeitpunkt präsentiert sich der Silvaner entweder duftig und frisch mit Noten nach Kiwis, Stachelbeeren oder Birnen, oder aber mit einem leicht heben Aroma, das an frisch gemähte Wiesen, an Heu und Kräuter erinnert und auch leicht erdige Töne beinhaltet. Besonders erlesene Silvaner können auch Aromen von Äpfeln, Zitrusfrüchten und Mandeln sowie erdige Noten aufweisen.
Charakteristisch für die Silvaner Weine sind außerdem ihre milde Säure und die Zurückhaltung der Aromen, die zwar zu erkennen sind, aber sich nicht allzu sehr in den Vordergrund drängen. Wegen seiner großen aromatischen Vielseitigkeit ist er ein geschätzter Tischpartner zu vielen leichten Gerichten und als unkomplizierter Sommerwein gefragt. Einige Weine, wie z. B. der Silvaner Kabinett trocken, haben durch die sahnige Struktur Ähnlichkeiten mit dem Müller-Thurgau Kabinett, der in denselben Lagen gepflanzt wurde.

Foodpairing: Silvaner passt zu…

Mit leichten Gemüsegerichten harmonieren die Silvaner Weine besonders gut. Im Frühjahr, wenn der Gaumen nach luftig-leichten Gerichten, wie z. B. Spargeln oder Möhrensuppe verlangt, wird der Wein gerne aufgetischt. Das Ostermenü ist die ideale Gelegenheit, um sich mit dem Silvaner anzufreunden. Weil er den Aromen selbst von zartem Gemüse den Vortritt lässt, ist er ein gern gesehener Begleiter von Spargelgerichten. Auch mit kurz gebratenen Muscheln, mit Lachs oder Saibling harmoniert er bestens. Doch nicht nur zur Fisch, auch zu hellem und nicht zu stark gewürztem Fleisch, z. B. zu Kalbsrücken in Morchelrahm, ist ein Glas Silvaner gefällig. Als Aperitif wird im Sommer gern auch der trockene Sekt vom Silvaner gereicht, der mit seiner elegant-cremigen Art beeindruckt.

Weintrauben

Sauvignon Blanc

Steckbrief
  • Synonyme Blanc Fumé, Sauvignon Jaune, Muskat Sylvaner
  • Heimat Loiretal in Frankreich
  • Hauptanbauländer Frankreich, Schweiz, Chile, Kalifornien, Italien
  • Anbaufläche 45.000 ha
  • Beeren klein und länglich, gelbweiß-grünliche Farbe, dickschalig
  • Farbe Helle, blass- bis strohgelbe, klare Farbe mit oft grünen Reflexen
  • Aroma Stachelbeeren, grüne Paprika, Gras, Kräuter, Passionsfrüchte, Holunder
  • Geschmack würzig, spitze Säure, knackig-pikant, frisch
  • Passt zu… Salate, asiatische Gemüsegerichte, Aufläufe, Fisch, Muscheln, Ziegenkäse

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weißwein im Weinberg


Weißwein im Weinberg

Heute gehört der Sauvignon Blanc zu den 20 am häufigsten angebauten Rebsorten der Welt – nach Chardonnay ist sie die wichtigste weiße Rebe. Weinkenner und -forscher sind sich allerdings immer noch nicht darüber einig, wo die Heimat der Rebe liegt: Die einen verorten sie im Loiretal, die anderen im Bordelais. Woher sie auch tatsächlich stammt, im 18. Jahrhundert traf die Rebe im Bordeaux auf den Cabernet Franc – und daraus entstand der bekannte Rotwein Cabernet Sauvignon. Der Sauvignon Blanc selbst entstand aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Chenin Blanc und Traminer. In Frankreich zählt die Rebsorte zu den „Cepages nobles“, den Edeltrauben.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Etwa 26.000 ha französischer Boden sind mit den Sauvignon Blanc-Rebstöcken bestückt. Inzwischen ist der Sauvignon der meistangebaute Wein im Bordeaux und prägt die trockenen Weißweine des Anbaugebietes. Weltweit werden etwa 45.000 Hektar Sauvignon Blanc kultiviert. Weitere Anbaugebiete sind Italien, vor allem Veneto und Friaul, Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Österreich und Ungarn, aber auch Spanien, Argentinien, Chile, Südafrika und Kalifornien. In Deutschland wird der Wein auf etwa 400 Hektar angepflanzt – vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen. Auch Neuseeland kultiviert hervorragende trockene Weißweine, der bekannte Cloudy Bay aus der Region Marlborough gilt bereits als „Kultwein“.

Die Rebe

Die Beeren der Sauvignon Blanc-Rebe sind klein, von grüngelber und gelbweißer Farbe. Sind die Trauben reif, können die Beeren auch goldgelb sein. Die Schale der Beeren ist dick und die Rebe treibt eher spät aus, wodurch sie evtl. Frühjahrsfrösten entgeht. Die Rebstöcke mögen magere, trockene und nicht zu warme Böden. Der Ertrag der Weinstöcke ist eher niedrig.

Farbe & Geschmack

Spargel mit Wein

Spargel mit Wein

Kennzeichnend für die Sauvignon Blanc Weine ist ihr kräftiges Aroma: knackig und pikant, fruchtig oder mit Aromen von Kräutern und Brennnesseln – Aromen und Bukett unterscheiden sich je nach Ausbau und Herkunft. Während der eine Sauvignon Noten von Nesseln und grünem Paprika, frisch geschrittenem Gras oder Kräutern enthält, stehen beim anderen Weißwein die fruchtigen Noten nach Stachelbeeren, Passionsfrüchten, Johannisbeeren oder Holunder im Vordergrund.
Typisch für die Sauvignon Blanc Weine ist allerdings, dass sie nicht weich und anschmiegsam schmecken, sondern wegen ihres kräftigen Aromas durchaus eigenwillig. Eine Besonderheit der Rebsorte Sauvignon Blanc ist der starke Duft nach grünen Früchten. Wegen des tollen Fruchtaromas sollte der Wein so jung wie möglich getrunken werden.

Foodpairing: Sauvignon Blanc passt zu…

Es ist gar nicht so einfach, einen passenden Begleiter für Asia-Gerichte zu finden: Der Sauvignon Blanc ist einer! Auch mit anderen Gemüsegerichten, z. B. Gemüseaufläufen und herzhaften Spargelgerichten sowie Salaten, harmoniert der Wein, sofern er trocken ausgebaut wurde, vorzüglich. Auch Muscheln, Krustentiere und Fische schmecken sehr gut mit einem Glas Sauvignon, ein besonders schönes Paar ist der Sauvignon Blanc und die Forelle Müllerin. Auch der Kombination mit frischem Ziegenkäse kann bestimmt niemand widerstehen!

Rotweinflasche und Bündel von roten Trauben

Pinot Noir

Steckbrief

  • Synonyme: Spätburgunder, Pinot nero, Blau- und Schwarzburgunder
  • Heimat: Burgund
  • Hauptanbauländer: Frankreich, Deutschland, Australien, Kalifornien
  • Anbaufläche: 50.000 ha
  • Beeren: rundlich bis oval, mittelgroß, dunkelblau bis violett
  • Farbe: helles, mittelkräftiges Rot
  • Aroma: Schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Kirsche, Mandel
  • Geschmack: aromatisch-fruchtig, vollmundig
  • Passt zu… Kalbsbrust, Ossobuco, Ente, Schweinefleisch, Camembert

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

schmackhafte-Weintrauben

schmackhafte-Weintrauben

Seine Wurzeln hat der Spätburgunder – wie der Name bereits verrät – in Burgund. Vermutlich kultivierten bereits die Römer in Burgund die Rebe; bereits der altrömische Schreiber Columella beschreibt in seinem Werk „De re rustica“ eine Rebsorte, die wohl dem heutigen Spätburgunder zugeordnet werden kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt die Rebsorte Pinot Noir in direkter Linie von der Wildrebe ab. Die Rebsorte gehört zu den besten der Welt, den Edelreben oder Cépages nobles. Das weiße Pedant zum Pinot noir ist der Pinot blanc, auch Pinot bianco oder Weißburgunder genannt. Der Pinot blanc wurde erst zur Jahrhundertwende vom Chardonnay unterschieden.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Rund 60.000 Hektar Boden sind mit den Reben des Spätburgunders bestückt; das Mutterland der Rebsorte, Frankreich, verfügt mit rund 30.000 Hektar über die größte Rebfläche. Im Herzen Burgunds ist der Pinot Noir noch immer die einzige zugelassene Rebsorte, um Qualitätsweine zu erzeugen. Zudem macht der Spätburgunder den wichtigsten Anteil des Champagners aus – deshalb wird die Rebe auch in der Champagne fleißig angebaut. Auf Frankreich als Hauptanbauland folgen Deutschland, Italien, Schweiz, Österreich, Australien, Kalifornien, Südafrika, Chile und Neuseeland.

Die Rebe

Pinot Noir gehört zu den Edelreben – und damit zu den qualitativ sehr hochwertigen Rebsorten, die, wie bereits erwähnt, auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Der Anbau des Spätburgunders ist schwieriger als der anderer Sorten: Wegen der dünnen Haut der Beeren müssen sie äußerst vorsichtig verarbeitet werden. Die Rebe selbst reagiert empfindlich auf Klimaschwankungen – deshalb wird der Wein meist nur auf südseitigen Hanglagen angebaut. Die Pflanze bedarf kalkhaltiger, fruchtbarer Böden. Doch auch wenn alle Bedingungen stimmen, gleicht die Rebe einer kränklichen Diva: Anfällig für Echten und Falschen Mehltau, für Rohfäule und Chlorose verlangt sie dem Winzer einiges ab.

Farbe & Geschmack

Rotwein und Gänsebraten

Rotwein und Gänsebraten

Trotz des schwierigen Anbaus erfreuen sich die Weine größter Beliebtheit – ihre geschmacklichen Qualitäten und der feine Duft findet zahlreiche Anhänger. Die gekelterten Weine weisen einen aromatisch-fruchtigen, vollmundigen Geschmack auf. Oft erkennt der Genießer darin Beerenaromen – z. B. nach Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren. Auch Kirsch- und Mandelnoten kommen häufig vor. Kenner schmecken im Wein z. T. auch Aromen heraus, die an Mandarinen und reife Feigen erinnern.

Vor allem in jungen Jahren weist der Pinot Noir diese stark fruchtigen Aromen auf – er lässt sich früher trinken als andere Weine. Reift der Spätburgunder länger – wegen seiner kräftigen Gerbsäure ist er durchaus länger lagerfähig – dann treten die Fruchtaromen etwas in den Hintergrund und er wirkt gesetzter, herbstlicher. Meist wird der Wein als trockener Rotwein ausgebaut, oft auch mit einiger Restsüße. Hohe Qualitäten werden im Barriquefass ausgebaut. Die Farbe des Burgunders reicht von kräftigem, eher hellem Rot und ist nicht so dunkel wie jene von anderen kräftigen Rotweinen. Als Gegenspieler des Pinot Noir gilt der Cabernet Sauvignon: Der Pinot Noir ist reicher an Säure und ärmer an Tanninen.

Foodpairing: Pinot Noir passt zu…

Zu Schmorgerichten, wie z. B. Ossobuco, Ochsenschwanz oder Kalbsbrust sind diese Weine die perfekte Begleitung. Außerdem passt der Wein in seiner kräftigen Variante auch sehr gut zu Wildgeflügel, z. B. zu Ente oder Taube. Der fruchtige, leichte Pinot, der oft auch als Kabinettwein in Deutschland angeboten wird, kann auch bei der Brotzeit eingeschenkt werden oder aber kräftige Fischgerichte begleiten. Weißschimmelkäse wie Camembert oder Chaource harmonieren ebenfalls sehr gut mit dem Wein.

Weißwein

Pinot Blanc

Steckbrief

  • Synonyme:  Weißburgunder, Pinot bianco, Klevner
  • Heimat: Frankreich
  • Hauptanbauländer:  Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz
  • Anbaufläche:  18.000 ha
  • Beeren:  klein bis mittelgroß & leicht eiförmig, sphärisch
  • Farbe:  hellgelb, klar & strahlend
  • Aroma: Pfirsich, Aprikose, Apfel, Zitrone, Nüsse
  • Geschmack:  frisch, zart mit feiner Säure
  • Passt zu… leichten Gerichten, z. B. Salate, Spargel, Fisch, Thai-Gerichten

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Reife Trauben am Weinstock

Reife Trauben am Weinstock

In den vergangenen Jahren wird die vor allem in Europa verbreitete Rebe wieder vermehrt angebaut. Der dezente Geschmack des Pinot Blanc macht ihn zum beliebten Partner von anderen Burgundersorten, die gemeinsam zum Cuvée verarbeitet werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Weiße Burgunder eine Mutation aus dem Grauburgunder, der wiederum aus dem Spätburgunder entstanden ist. Die Weinrebe ist bereits seit dem 14. Jahrhundert bekannt – woher sie ursprünglich genau stammt, ist noch nicht geklärt, wohl aber aus Frankreich.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Eines der größten Hauptanbaugebiete der Weinrebe ist mit etwa 1.400 ha Frankreich – vor allem im Elsass und im Burgund wird die Rebsorte angebaut, allerdings nur als Ergänzung zum Chardonnay. Auch in Italien trifft man häufig auf den dort Pinot bianco genannten Wein. Vor allem in Norditalien, in Südtirol, Venetien, der Lombardei und in Friaul, ist der Pino bianco beliebt. Weitere Anbaugebiete sind Österreich (Steiermark, Niederösterreich, Burgenland), die Schweiz und Luxemburg. Rund 3.600 ha Anbaufläche entfallen auf Deutschland – dort wächst die Sorte vor allem in Rheinhessen, in der Pfalz und in Baden.

Die Rebe

Die Beeren des Rebenstocks sind rundlich bis oval, mittelgroß und von einer grün-geblichen Farbe mit einer dünnhäutigen bis mittelstarken Schale. Weil der Weißburgunder früh austreibt, ist er gegenüber späteren Frühjahrsfrösten empfindlich. Insgesamt gilt der weiße Wein den Winzern als eine der weinbaulich schwierigsten Rebsorten: zum einen, weil sie empfindlich auf Temperaturschwankungen reagiert, zum anderen, weil die dünnschalige Beere schnell aufplatzen kann. Auch gegen allerlei Krankheiten kann sich der Pinot Blanc schlecht verteidigen – er ist sowohl für Echten und Falschen Mehltau, für Rohfäule und Virusbefall anfällig. Ideale Umgebung für den Rebstock sind sonnige, südseitige Hanglagen in kühlen Weinbaugebieten, die einen fruchtbaren und kalkhaltigen Boden aufweisen.

Farbe & Geschmack

Trauben bei der Lese

Trauben bei der Lese

Ein Glas Pinot Blanc zeichnet sich durch seine hellgelbe, klare, strahlende Farbe aus und passt somit auch optisch perfekt zu einem Sommernachmittag. Weich und vollmundig, charakterisiert den Pinot Blanc eine feine Säure mit zarter Süße in der Frucht, die im Abgang Noten von Zitrusfrüchten, z. B. Zitrone, erkennen lässt. Weinkenner erkennen auch Aromen von Birnen und Äpfeln, Aprikosen oder Kräutern.
Das zarte, fast neutrale Bukett wird leicht nussig, wenn der Pinot aus sehr stark gereiften Früchten hergestellt wird. Das nussig-mandelige Bukett entsteht auch dann, wenn die Weine länger in kleinen Eichenfässern gelagert werden und als Barrique reifen. Der Großteil des Weins wird trocken ausgebaut, einige Winzer verwandeln die Trauben jedoch auch in edelsüße Weine und in Sekt.

Foodpairing: Pinot Blanc passt zu…

einem herrlichen Sommerabend – er macht sich sehr gut als Aperitif, gekühlt serviert selbstverständlich. Außerdem ist ein Glas weißer Wein dieser Rebsorte ein toller Begleiter zu leichten Mahlzeiten, wie z. B. zu Fisch, zu Meeresfrüchten, zu hellem Fleisch und Geflügel sowie zu thailändischen Gerichten. Wegen seines zurückhaltenden Geschmacks passt er auch zu Salaten oder Spargel. Wenn der Pinot Blanc bereits eine lange Reifung im Eichenfass hinter sich hat und als Barrique ausgebaut wurde, passt er auch zu Lamm.

 

Weißwein im Weinberg

Müller-Thurgau

Steckbrief
  • Synonyme:  Rivaner, Müllerka
  • Heimat: Thurgau, Schweiz
  • Hauptanbauländer Schweiz, Deutschland, Ungarn, Slowakei, Italien
  • Anbaufläche 45.000 ha
  • Beeren mittelgroß, oval, gelb-grün, saftiges Fruchtfleisch
  • Farbe hell mit zartem Grünschimmer
  • Aroma Muskat, Gras, Gewürz,
  • Geschmack frisch, süffig, trocken, milde Säure
  • Passt zu… Süßwasserfisch, Salate, Spargel, Pasta

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weintrauben vor der Ernte

Weintrauben vor der Ernte

Aus rechtlichen Gründen wird der Müller-Thurgau heute Silvaner genannt, besonders dann, wenn er halbtrocken oder trocken ausgebaut wurde. Seinen ursprünglichen Namen erhielt er vom Schweizer Rebforscher Hermann Müller, der aus dem Kanton Thurgau stammt und die weiße Rebsorte im Jahr 1882 züchtete. Lange wurden die Weine Riesling und Silvaner als „Eltern“ des Weins vermutet, inzwischen steht jedoch fest, dass es sich um eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royale handelt. Der „Vater“ der Rebsorte war selbst nicht ganz sicher, welche Elternsorten er verwendet hatte.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Mit einer Anbaufläche von rund 42.000 ha weltweit gehört der Wein zu den erfolgreichsten Neuzüchtungen weltweit. Dies liegt auch daran, dass der Müller-Thurgau dem Klima und der Bodenbeschaffenheit relativ anspruchslos gegenübersteht und die Rebe selbst früh reift und große Ertragsmengen einbringt. Selbst in Gegenden, die für andere renommierte Rebsorten gar nicht oder kaum geeignet sind, können die Müller-Thurgau Rebstöcke angepflanzt werden. Dies erfreut Winzer, die in kühleren Gegenden Wein herstellen.

Mit rund 14.000 ha Weinstöcken gehört Deutschland zu den Hauptanbauländern des Weins, es folgen Österreich, die Slowakei, Tschechien, Italien, Slowenien, die Schweiz und Frankreich. Besonders in Österreich wird der Rivaner oftmals als Verschnittwein genutzt und bildet die Grundlage von Sturm.

Die Rebe

Wie bereits erwähnt ist die Rebe Müller-Thurgau recht anspruchslos und bevorzugt frische, tiefgründige Böden. Auch gegen Temperaturschwankungen und Maifröste ist sie recht resistent – nur Trockenheit macht ihr zu schaffen. Die Rebe ist gegen Peronospora, Roten Brenner und Stiellähme anfällig. Die große Ertragsfähigkeit und Anspruchslosigkeit der Rebe ist ein Grund dafür, dass der Müller-Thurgau selten Spitzenqualität erreicht – einfach deshalb, weil er so in Lagen angepflanzt wird, die für Qualitätsweine nicht ideal sind. Das heißt aber nicht, dass es nicht das ein oder andere Weingut gibt, das exzellenten Müller-Thurgau herstellt. Die Beeren selbst sind mittelgroß und oval, gelblichgrün und leicht beduftet. Charakteristisch ist das saftige Fruchtfleisch mit einem leichten Muskatbukett.

Farbe & Geschmack

Trauben bei der Lese

Trauben bei der Lese

Der süffige, leichte Wein zeichnet sich, je nach Anbaulage, durch blumige Noten und milde Fruchtsüße aus. Charakteristisch für die Weine ist auch der Muskatton im Bukett. Weinkenner entdecken leichte Kräuter- oder Grasaromen. Die Säure steht beim Müller-Thurgau im Hintergrund und kommt nur bei Reben in nördlicheren Lagen etwas zum Vorschein. Müller-Thurgau eignet sich nicht zur Lagerung und sollte möglichst frisch getrunken werden. Werden die Lagerzeiten überschritten, dann geht das feine Muskataroma verloren. Die Farbe des Weines ist von zartem Hellgelb, oft mit einem leichten Grünschimmer.
Der Müller-Thurgau eignet sich durchaus für die Herstellung von Prädikatsweinen. Nichtsdestotrotz wird er oft auch für Billigweine verwendet und verschnitten – der Grund hierfür liegt darin, dass die Rebe hohe Erträge bringt, selbst in schlechten Lagen. Bei Weinkennern ist sein Ruf deshalb – ungerechtfertigterweise – oft nicht sehr gut.

Foodpairing: Müller-Thurgau passt zu…

Weil der Wein leicht und mild schmeckt, eignet er sich bestens als Trinkwein. Ein besonders harmonischer Begleiter ist er zu Spargelgerichten, Salaten und Süßwasserfisch. Auch mit Wildgerichten, die allerdings nicht zu kräftig gewürzt sein sollten, wird gerne ein Glas Müller-Thurgau gereicht.

 

Merlot Schild am Ende einer Reihe von Weinberg Trauben.

Merlot

Steckbrief
  • Synonyme:  Merlot noir, Alicante noir, Crabutet noir, Médoc Noir, Black Alicante
  • Heimat:  Bordeaux, Frankreich
  • Hauptanbauländer:  Frankreich, Italien, Chile, Bulgarien
  • Anbaufläche:  200.000 ha
  • Beeren:  klein bis mittelgroß, dünnschalig, schwarzblau
  • Farbe:  dunkelrot
  • Aroma:  Pflaumen, Himbeeren, Lakritz, Schokolade
  • Geschmack:  Fruchtig, vollmundig, körperreich
  • Passt zu… Rind, Schmorgerichten, Wild, Ente, Thunfisch, Hartkäse

Geschichte, Herkunft und Bedeutung

Erntezeit

Erntezeit

Die erste schriftliche Erwähnung des Merlots stammt aus dem 14. Jahrhundert aus Bordeaux bzw. aus Bordelais (frz.). Damals wurde der Wein allerdings noch Crabatut noir genannt. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der heutige Name Merlot verwendet – damals war die Sorte bereits zu einer der wichtigsten Rebsorten aufgestiegen. Als „Eltern“ des Merlots gelten die beinahe ausgestorbenen Sorten Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes. Gemeinsam mit dem Cabernet Sauvignon gehört der Merlot heute zu den populärsten Rotweinen überhaupt – und beide haben ihre Wurzeln in Bordeaux.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Mit einer Anbaufläche von rund 200.000 Hektar gehört die Rebsorte zu den weltweit erfolgreichsten und bedeutsamsten überhaupt. In Frankreich ist Merlot der am häufigsten angebaute Rebstock überhaupt – insgesamt sind etwa 117.000 Hektar des französischen Bodens mit diesen Reben bestückt. Auf Frankreich folgt Italien mit etwa 30.000 ha, Bulgarien mit ca. 15.000 ha, Chile mit etwa 14.000 ha und Australien mit etwa 10.000 ha. In Deutschland werden etwa 500 ha Merlot angebaut und im Tessin in der Schweiz entfallen 85 % der Rebflächen auf den Merlot – damit ist der Rotwein auch bei den Eidgenossen sehr populär.

Vor allem in Bordeaux hat die Rebsorte eine große Bedeutung: Die teuersten Weine werden meist als reine oder fast reine Merlots erzeugt – z. B. der Château Pétrus, er gilt als einer der teuersten Weine der Welt und ist sowohl begehrtes Statussymbol als auch Anlageobjekt. Je nach Ernte wird der Wein entweder als rebsortenreiner Merlot hergestellt, seltener als Cuvée, obwohl sich der Merlot auch dafür hervorragend eignet.

Die Rebe

Der Merlot gilt als frühreifende Traube, deren früher Austrieb jedoch zu Frühfrostgefährdung führt. Die Sorte ist wuchskräftig und bringt gleichmäßig hohe Erträge. Während die Rebe gegen Echten Mehltau gut gewappnet ist, kann Falscher Mehltau und Rohfäule wegen der Dünnschaligkeit der Traube ein Problem darstellen. Die einzelne Beere ist klein und rundlich, schwarzblau und dünnschalig.

Farbe & Geschmack

Trauben nach der Ernte

Trauben nach der Ernte

Weich, vollmundig, füllig – es gibt kaum jemand, der den anschmiegsamen Merlot Wein, der an seiner tiefroten Farbe zu erkennen ist, die etwas heller ist als jene des Cabernet Sauvignon, nicht mag. Dezente Aromen nach Pflaumen, Himbeeren und Schwarze Johannisbeeren, aber auch nach Lakritz, Schokolade und Tabak machen ihn zur beliebten Rebsorte und zum idealen Begleiter für Festessen in großer Runde. Reift der Wein länger, treten die Fruchtaromen in den Hinter- und die Kräuternoten in den Vordergrund. Charakteristisch für die Weine ist ein mittlerer bis hoher Alkoholgehalt. Der elegante Wein beinhaltet, sofern es sich um einen guten Jahrgang handelt, nur wenige Tannine und schmeckt auch deshalb sehr weich.
Foodpairing: Merlot passt zu…
Die kräftigen Merlot Weine, die als Cuvées im Barrique ausgebaut werden, passen sehr gut zu kräftigen Gerichten wie Schmorbraten, Ente oder gebratenem Rindfleisch. Besonders köstlich: Ein vollmundiger Merlot Wein in Begleitung mit Wildfleisch in Cassis-Soße oder mit Preiselbeeren. Besonders der Merlot Rotwein aus Übersee, der jedoch oft einen hohen Alkoholgehalt um 13 Vol. % hat, eignet sich auch gut zum Solo-Trinken und passt sehr gut zu Hartkäse. Leichtere und fruchtigere Merlot-Varianten schmecken ebenfalls sehr gut „solo“ oder aber zu leichten bis mittelschweren Gerichten, wie z. B. Thunfisch. Wie bei allen Weinen variiert der Preis des Merlots je nach Anbaugebiet, Jahrgang, Weingut etc.

 

Flasche Weißwein , Trauben und Korken

Gewürztraminer

  • Synonyme Traminer, Gelber & Roter Traminer, Christkindeltraube, Clevener
  • Heimat Griechenland oder Südtirol
  • Hauptanbauländer Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, USA, Australien
  • Anbaufläche ca. 8.000 ha
  • Beeren klein, von rund bis länglich, von gelblich bis rötlich
  • Farbe strohgelb bis goldgelb
  • Aroma Rosen, Veilchen, Honig, Marzipan, Quitte, Akazienblüte, Orange
  • Geschmack von dezent bis üppig; aromatischer und herb-würziger Geschmack
  • Passt zu… Geflügel in duftenden Saucen, würziger Braten, Fisch, Wildpastete

 

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weintrauben für Gewürztraminer

Weintrauben für Gewürztraminer

Der erste Nachweis des Gewürztraminers geht auf das 11. Jahrhundert zurück – in Tramin in Südtirol sind Weine unter diesem Namen also seit bald tausend Jahren dokumentiert. In Deutschland wurde der Anbau der Rebsorte Gewürztraminer erstmals um etwa 1500 dokumentiert. Ob der Name der Rebe nun tatsächlich mit dem Ort Tramin in Südtirol zusammenhängt oder ob doch Griechenland das Ursprungsland der Rebe ist, konnte noch nicht geklärt werden. Als einmaliges Denkmal der Weinkultur gilt der Traminer-Weinberg in Rhodt in der Pfalz, wo ein 400 Jahre alter, sortenreiner Weinberg steht. Zwar konnte in den vergangenen Jahren keine Steigerung der Rebflächen mit Traminer erzielt werden, andererseits werden dort, wo Reben gerodet werden müssen, immer wieder neue Stöcke eingepflanzt.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Rund 8.000 ha Gewürztraminer werden weltweit angepflanzt; damit kommt dem Wein keine allzu große Bedeutung zu. Angebaut wird der Wein vor allem in Frankreich bzw. im Elsass
(ca. 3000 ha), in den USA (ca. 1.500 ha), in Deutschland, Österreich, Italien, Australien und Neuseeland. In Südtirol ist der Wein noch immer wichtig – etwa 8 % des Weinbaus entfallen auf den beliebten weißen Tropfen. Mehr als ein Weingut heimst mit DOC-Flaschen des Weins immer wieder Auszeichnungen ein. In Deutschland werden etwa 900 Hektar Gewürztraminer angepflanzt, der Großteil davon in der Pfalz und in Baden.

Die Rebe

Je nach Sorte sind die kleinen, runden bis länglichen Beeren des Gewürztraminers entweder gelblich, hellrot oder rötlich. Die dicke Schale kann einen hohen Reifegrad erreichen. Die Erträge der Rebsorten sind wegen der Neigung zur Verrieselung eher niedrig und stark schwankend, auch deshalb hat der Traminer nie größere Rebflächen erobert, wie z. B. die Rebsorten Riesling oder Chardonnay. Meist kann nur die Hälfte der zulässigen Höchstmenge an Gewürztraminer erreicht werden. Im Anbau selbst ist der Gewürztraminer eher unproblematisch, seine gute Frostwiderstandsfähigkeit und die hohe Reife ermöglichen köstlich-süße Auslese Weine. Diese süßen Gewürztraminer werden gern als Aperitif oder zur Nachspeise genossen. Im hochreifen Zustand verströmen die Weine einen intensiven Rosenduft, die Säure nimmt sich sehr zurück. Für Stiellähme und Virosen ist die Rebe sehr anfällig.

Farbe & Geschmack

Fisch und  ein Glas Wein

Fisch und ein Glas Wein

Säurearm, eher trocken, aromatisch und würzig – der Gewürztraminer macht Liebhaber aromatisch-starker Weine glücklich. Seine Aromen erinnern an Rosenblüten und Litschis, an Nelken und Marzipan, an Bitterorangen, an Zimt, aber auch an Veilchen, Quittengelee und Honig. Je nach Anbaugebiet, Boden und Ertrag stehen andere Noten im Vordergrund und der Wein kann elegant oder schwer mit hohem Alkoholgehalt ausfallen. Die milde Säure ist allen Weinen gemein, auch der herb-würzige Fruchtgeschmack, der wie erwähnt, eine große Bandbreite an Aromen umfasst. Die edelsüßen Auslesen eignen sich für die ganzjährige Lagerung und passen besonders gut zum Dessert. Typisch für den Gewürztraminer ist seine strohgelbe bis goldgelbe Farbe.

Foodpairing: Gewürztraminer passt zu…

Besonders zu asiatischen Gerichten wird gerne Gewürztraminer gereicht. Aber auch pikante Vorspeisen, Schalen- und Krustentiere sowie Fisch harmonieren zum Wein. Zu Geflügel in intensiven Saucen, Schnecken, würzig-aromatischen Ragouts und Braten oder halbtrocken ausgebaut zu Wildpasteten ist ein Glas Gewürztraminer der passende Begleiter. Fetthaltiger Blauschimmelkäse oder Münsterkäse geben mit dem Wein ebenfalls eine tolle Kombination ab. Die edelsüßen Auslesen des Weins passen bestens zu Schokolade- und Marzipandesserts.