Italienischer Rotwein

Italienischer Rotwein

Das süße Leben mit italienischem Rotwein

Italien ist nicht nur das Land, wo die Zitronen blühen. Neben „dolce vita“ und „dolce far niente“ ist das beliebte Urlaubsland in Stiefelform vor allem für eines weltberühmt: die italienischen Rotweine.

Tatsächlich ist Italien eines der ältesten Weinbau-Länder der Welt. Schon etwa 1000 v. Chr. wurde der Grundstein für die Weinkultur gelegt. Dabei sollte man heute allerdings nicht den Fehler machen und nach der wichtigsten Rebsorte Italiens fragen. Denn jede der 20 italienischen Regionen betreibt Weinbau – von den Abruzzen bis Umbrien, vom Veneto bis in die Toskana. Daher sollten Sie je nach Region die besten oder beliebtesten Rebsorten erkunden.

Rotwein und ParmesanItalien ist ein sehr großes Land mit einer immensen Vielfalt an verschiedenen Bedingungen für den Weinbau. Beste Bodenverhältnisse und vor allem das gute Klima in allen Regionen machen Italien zum idealen Weinbauland. Diese vielfältigen positiven Faktoren spiegeln sich natürlich auch in den vielen Rebsorten wider. Dementsprechend viele unterschiedliche Wein-Charaktere lassen sich in den italienischen Rotweinen feststellen. Man zählt über 1000 italienische Rebsorten – Italien ist hier also weltweit die Nummer eins. Offiziell zugelassen sind allerdings „nur“ 400 Sorten. Das besondere an diesen Sorten ist ihre regionale Verarbeitung, die sie einzigartig macht. Die Sangiovese- und Nebbiolo-Traube zum Beispiel sorgt für die berühmtesten Rotweine Italiens: den Chianti Classico, Brunello di Montalcino und Barolo.

Auch in Sachen Menge hat Italien – gemeinsam mit Frankreich und Spanien – die Nase vorn. 2007 etwa wurden in Italien 45.981 Millionen Hektoliter Wein produziert (aktueller Zahlen zeugen sogar von cirka 60 Millionen).

Wenn auch bis nach dem Zweiten Weltkrieg im italienischen Weinbau eher auf Masse als auf Qualität gesetzt wurde, hat es der italienische Rotwein heute längst zu internationalem Ruhm gebracht. Rebsorten wie Cabernet oder Merlot sind in der ganzen Welt beliebt.

Die Qualität der italienischen Weine wurde natürlich kontinuierlich verbessert. Neue Weinkategorien und Weingesetze wurden geschaffen. Gültig sind heute folgende Bezeichnungen bzw. Qualitätsstufen:

Vino – (früher Vino da Tavola) = die einfachste Qualitätsstufe

IGP – Indicazione Geografica Protetta (früher IGT)

DOP – Denominazione die Origine Protetta
DOC – Denominazione di Origine Controllata)

DOCG – Denominazione di Origine Controllata e Garantita

Neben den weltweit bekannten Rebsorten sorgen vor allem nationale Trauben für die großartige Vielfalt des italienischen Weins. Häufig angebaut und von daher als wichtige italienische Rotwein Sorten eingestuft sind zum Beispiel die folgenden 12:

  • Sangiovese – in allen Regionen beheimatet
  • Montepulciano – aus den Regionen Abruzzen und Marken
  • Barbera – aus dem Piemont
  • Negroamaro – aus Apulien
  • Nero d’Avola – aus Sizilien
  • Lambrusco – aus Emilia-Romagna
  • Aglianico – aus den Regionen Basilikata, Kampanien, Apulien und Molise
  • Primitivo – aus Apulien
  • Cannonau (Grenache Noir) – aus den Regionen Sardinien und Venetien
  • Dolcetto – aus dem Piemont
  • Nebbiolo – zu finden im Piemont, der Lombardei und im Aostatal
  • Corvina – aus dem Veneto

Der Charakter der italienischen Rotweine (wie z.B. zu finden bei Andronaco) wird durch die unterschiedlichen Klimaverhältnisse des Landes beeinflusst. Durch den Apennin, der sich von Norden nach Süden durch das Land zieht, gibt es fast in jedem Gebiet beste Hanglagen. Auch das mediterran-subtropische Klima Siziliens wirkt sich positiv auf die dortigen Rebsorten aus.

Bekannter als die Namen der Rebsorten sind in Italien die Namen der Anbaugebiete. So kennt man etwa Barolo, Brunello oder Valpolicella besonders gut. Obwohl Italien weithin als Masseproduzent von Rotweinen gilt, kommen auch einige der hochwertigsten Weine aus dem Stiefel-Land. So zum Beispiel der Tolos Montepulciano d’Abruzzo „Terre d’ Aligi“, den Sie hier ganz einfach online kaufen können.

 

 

 

 

Glas Rotwein und Weinberg

Tempranillo

Steckbrief
  • Synonyme Tinto Fino, Aragonês, Tempranilla, Tinta Roriz
  • Heimat La Rioja, Spanien
  • Hauptanbauländer Spanien, Portugal
  • Anbaufläche ca. 125.000 ha
  • Beeren klein, dickschalig, früh reifend
  • Farbe rubin- bis dunkelrot
  • Aroma Johannisbeeren, Brombeeren, Pflaume, Vanille, Röstaromen
  • Geschmack samtig, weich, trocken
  • Passt zu… Lammfleisch, Hackfleischauflauf, Tortilla, Kartoffeln mit Mojosoße,  Tapas, Pata-Negra-Schinken (vom schwarzfüßigen Ibericoschwein)

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weinkaraffe

Weinkaraffe

Die Tempranillo-Traube wächst vor allem an den Ufern des Ebro in La Rioja. Sie gilt als eine der wichtigsten Edeltrauben der Welt und ist die Grundlage für die bekannten Rioja-Weine. Die Herkunft der Traube ist noch immer nicht eindeutig geklärt – lange wurde angenommen, dass der Tempranillo vom Spätburgunder abstammt. Doch bei neuen DNA-Analysen im Jahr 2012 zeigte sich, dass die Traube wahrscheinlich aus einer Kreuzung aus der weißen Rebsorte Albillo Mayor mit der roten Sorte Benedicto entstand.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Hauptanbaugebiet ist, wie schon erwähnt, mit etwa 110.000 Hektar Anbaufläche Spanien – und im Besonderen La Rioja, La Rueda und Ribera del Duero im Baskenland. In Rioja selbst bedeckt die Tempranillo-Rebe rund 60 % der Anbaufläche. Der klassische Rioja-Wein ist entweder ein reiner Tempranillo, oder aber ein Verschnitt mit einem Tempranillo-Anteil von über 50 % und kleineren Anteilen von Mazuelo, Garnacha oder Graciano. Aus önologischer Sicht ist die Traube äußerst vielseitig und bringt Weine mit großem Ausbaupotential hervor. Der größte Teil des Tempranillos reift deshalb auch im Barriquefass heran. Eichenholzaromen ergänzen sich perfekt mit der Traube. Nicht nur in Spanien, auch in Portugal wird der Tempranillo angebaut, dort allerdings unter dem Namen Tinta de Roriz. Rund 800 ha Tempranillo hat Frankreich vorzuweisen. Insgesamt beläuft sich die weltweite Anbaufläche auf etwa 130.000 ha. Die besten Tempranillo Weine sollen vom Weingut Vega Sicilia kommen, das in der Ribera del Duero liegt.

Die Rebe

Der Tempranillo-Rebstock ist kompakt. Aus den dickschaligen Beeren werden mittelmäßig alkoholstarke Weine gewonnen – besonders ist das große Reifepotential im Holz. Wegen der süßen Tannine und seiner eleganten Weiche kann der Wein auch schon sehr jung getrunken werden. Tempranillo ist in ganz Spanien eine der wichtigsten drei Rebsorten – dabei ist sie in jeder Region unter anderem Namen bekannt – z. B. unter Tinto Fino, Tinta del Pais oder Ull de Illebre. Gerade in Spanien wird der Rotwein Tempranillo oft mit Merlot oder Cabernet Sauvignon verschnitten und als Cuvée angeboten.

Farbe & Geschmack

Spanische Tapas mit Serrano-Schinken und Rotwein

Spanische Tapas mit Serrano-Schinken und Rotwein

Er ist der heißblütige Star Spaniens und kein Cabernet, Pinot oder anderer Rotwein kann ihm – so sagen zumindest die Spanier – das Wasser reichen: harmonisch und trotzdem wild, verführerisch mit Aromen nach Mokka, Zedernholz und reifen Kirsche. Den klassischen Rioja-Wein, der aus Tempranillo-Trauben gewonnen wird, charakterisiert die helle Farbe. Wird der Wein durch moderne Anbaumethoden gewonnen, fällt er etwas dunkler aus. Reift er lange im Eichenfass, dann wird der Tempranillo, z. B. der Tempranillo Navarra DO Barrique, von Röstaromen begleitet, die oft an geröstete Kaffeebohnen oder Kokosfasern erinnern. Der Tempranillo zeichnet sich auch durch seine Harmonie in Farbe, Geschmack und Alkoholgehalt aus – oft sind Noten von Waldfrüchten, z. B. Johannisbeeren, Brombeeren, Schwarzkirschen, aber von auch Vanille erkennbar.

Foodpairing: Tempranillo passt zu…

Köstlich schmeckt Tempranillo zum typisch spanischen Pata-Negra, aber auch zum salzigen Serrano Schinken. Eine tolle Begleitung gibt der Wein zudem zu vielen südamerikanischen und spanischen Gerichten, wie etwa Tapas, Burritos oder Tortillas. Auch ein Hackfleischauflauf mit Auberginen und Tomaten harmoniert bestens mit dem Tempranillo, genauso wie zart angebratenes Lamm- oder auch Wildfleisch. Ein Glas des spanischen Weines gefällt auch zu Käse und zu italienischen Gerichten mit den sonst schwierig zu begleitenden Tomaten, also zu kräftig gewürzter Pasta oder Lasagne.

Rotweinglas und Trauben

Syrah / Shiraz

Steckbrief
  • Synonyme Balsamia, Neiretto di Saluzzo, Antournerein, Shiraz
  • Heimat Rhônetal, Frankreich
  • Hauptanbauländer Frankreich, Spanien, Australien, Kalifornien
  • Anbaufläche ca. 140.000 ha
  • Beeren schwarzblau, länglich, dickhäutig
  • Farbe tiefes Dunkelrot/Violett
  • Aroma Himbeere, Johannisbeere, Pfeffer, Kirsche, Schokolade
  • Geschmack von rauchig, herb, würzig bis samtig & fruchtig
  • Passt zu… Entrecôte, Lamm, Ziege, Wild

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Rotwein-Flasche und Bündel von roten Trauben auf Holztisch

Rotwein-Flasche und Bündel von roten Trauben auf Holztisch

Ursprünglich wurde die Rebsorte Syrah im Rhônetal in Frankreich kultiviert. Heute gilt der Syrah als Edelrebe und ist weltweit verbreitet. Die Rebe entstand, so haben DNA-Analysen im Jahr 1998 ergeben, aus einer Kreuzung zwischen den alten französischen Sorten Modeuse Blance und Dureza. Dabei ist der Syrah oder Shiraz, wie er oft auch genannt wird, auch mit anderen Rebsorten verwandt – z. B. mit dem Lagrein und dem Teroldego der Region Trentino-Südtirol. Möglicherweise ist der Syrah der Urenkel des Pinot Noir.

Anbau, Anbauländer & -flächen

Mit einer Anbaufläche von ca. 140.000 ha weltweit ist der Shiraz eine der wichtigsten Rebsorten weltweit. Mit etwa 70.000 Anbauhektar in Frankreich gehört sie zu den wichtigsten roten Sorten Frankreichs – noch immer wird die Sorte, die trockenes, heißes Klima liebt, vor allem im Rhônetal angebaut. Weitere wichtige Anbaugebiete sind Australien mit ca. 50.000 ha (dort wird der Wein als Shiraz bezeichnet), Kalifornien mit ca. 8.000 ha, Südafrika, Chile, Argentinien, Italien und die Schweiz. Seit den 1990er-Jahren wird Syrah auch in kleinen Mengen in Deutschland angebaut, vor allem in der Pfalz und in Württemberg.

Die Rebe

Lange Zeit galt der Syrah in puncto Anbau als problematisch – weshalb die Rebfläche in Frankreich zwischenzeitlich auf etwa 3.000 ha sank. Das Reifeverhalten des Syrah fordert Winzer heraus: ist das Wetter ungünstig, scheint also zu wenig Sonne und regnet es zu viel, reift die Traube nicht ganz aus. Wegen des hohen Tanningehaltes kann da

nn der Geschmack schnell unreif und grün erscheinen. Gibt es allerdings zu viel Sonne, dann „kippt“ der Wein schnell von der Reife zur Überreife – und der Syrah verliert sein fruchtiges Aroma. Der optimale Lesezeitpunkt ist für einen harmonischen Syrah also äußerst wichtig. Bei perfekter Reife gehört der Syrah für viele Fachleute zu den größten Weinen der Welt. In Australien ist die Kombination Cabernet Sauvignon und Syrah äußerst populär.
Die schwarzblauen Beeren der Traube sind länglich, mit weichem Fruchtfleisch und mit dicker Schale ausgestattet, so dass sie recht widerstandsfähig gegen Graufäule und Pilzerkrankungen sind.

Farbe & Geschmack

Dicht und tiefrot, fast violett präsentiert sich der Syrah im Glas. Sein Aroma ist zugleich fruchtig als auch pfeffrig-würzig – welche Geschmäcker dominieren, hängt stark vom Anbaugebiet ab. Während die französischen Weine eher elegant und samtig daherkommen, sind die Weine aus Übersee sehr vollmundig und kräftig. Oft wird der Syrah von Himbeer- und Johannisbeeraromen dominiert, aber auch Kirschen-, Schokolade- und Veilchennoten gibt es zu erschmecken. Ist der Wein würziger, kommen Noten von Pfeffer, Erde oder Leder hinzu.

Foodparing: Syrah passt zu…

Rotwein zum Essen

Rotwein zum Essen

Mit seinem fruchtigen, kräftigen Bukett passt der Syrah bestens zu gebratenem Rindfleisch, z. B. zu Entrecôte mit kräftiger Soße, Salat und Kartoffeln. Aber auch zu anderen kräftigen Fleischgerichten, wie z. B. gebratenem Schwein, Lamm, Ziegen- und Wildfleisch ist der Wein ein gern gesehener Begleiter. Mit kräftig gewürzten vegetarischen Gerichten harmonieren die Rotweine ebenfalls sehr gut. Wegen der zupackenden Tannine glückt auch die Kombination mit herzhaften, deftigen regionalen Fleischgerichten, z. B. mit ungarischem Gulasch oder Rinderbraten mit Knödel. Auch für die (reife) Käseplatte mit leichtem Weißbrot oder feinen Baguette-Brötchen gefällt der Syrah.

 

Rotweinflasche und Bündel von roten Trauben

Pinot Noir

Steckbrief

  • Synonyme: Spätburgunder, Pinot nero, Blau- und Schwarzburgunder
  • Heimat: Burgund
  • Hauptanbauländer: Frankreich, Deutschland, Australien, Kalifornien
  • Anbaufläche: 50.000 ha
  • Beeren: rundlich bis oval, mittelgroß, dunkelblau bis violett
  • Farbe: helles, mittelkräftiges Rot
  • Aroma: Schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Kirsche, Mandel
  • Geschmack: aromatisch-fruchtig, vollmundig
  • Passt zu… Kalbsbrust, Ossobuco, Ente, Schweinefleisch, Camembert

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

schmackhafte-Weintrauben

schmackhafte-Weintrauben

Seine Wurzeln hat der Spätburgunder – wie der Name bereits verrät – in Burgund. Vermutlich kultivierten bereits die Römer in Burgund die Rebe; bereits der altrömische Schreiber Columella beschreibt in seinem Werk „De re rustica“ eine Rebsorte, die wohl dem heutigen Spätburgunder zugeordnet werden kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt die Rebsorte Pinot Noir in direkter Linie von der Wildrebe ab. Die Rebsorte gehört zu den besten der Welt, den Edelreben oder Cépages nobles. Das weiße Pedant zum Pinot noir ist der Pinot blanc, auch Pinot bianco oder Weißburgunder genannt. Der Pinot blanc wurde erst zur Jahrhundertwende vom Chardonnay unterschieden.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Rund 60.000 Hektar Boden sind mit den Reben des Spätburgunders bestückt; das Mutterland der Rebsorte, Frankreich, verfügt mit rund 30.000 Hektar über die größte Rebfläche. Im Herzen Burgunds ist der Pinot Noir noch immer die einzige zugelassene Rebsorte, um Qualitätsweine zu erzeugen. Zudem macht der Spätburgunder den wichtigsten Anteil des Champagners aus – deshalb wird die Rebe auch in der Champagne fleißig angebaut. Auf Frankreich als Hauptanbauland folgen Deutschland, Italien, Schweiz, Österreich, Australien, Kalifornien, Südafrika, Chile und Neuseeland.

Die Rebe

Pinot Noir gehört zu den Edelreben – und damit zu den qualitativ sehr hochwertigen Rebsorten, die, wie bereits erwähnt, auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Der Anbau des Spätburgunders ist schwieriger als der anderer Sorten: Wegen der dünnen Haut der Beeren müssen sie äußerst vorsichtig verarbeitet werden. Die Rebe selbst reagiert empfindlich auf Klimaschwankungen – deshalb wird der Wein meist nur auf südseitigen Hanglagen angebaut. Die Pflanze bedarf kalkhaltiger, fruchtbarer Böden. Doch auch wenn alle Bedingungen stimmen, gleicht die Rebe einer kränklichen Diva: Anfällig für Echten und Falschen Mehltau, für Rohfäule und Chlorose verlangt sie dem Winzer einiges ab.

Farbe & Geschmack

Rotwein und Gänsebraten

Rotwein und Gänsebraten

Trotz des schwierigen Anbaus erfreuen sich die Weine größter Beliebtheit – ihre geschmacklichen Qualitäten und der feine Duft findet zahlreiche Anhänger. Die gekelterten Weine weisen einen aromatisch-fruchtigen, vollmundigen Geschmack auf. Oft erkennt der Genießer darin Beerenaromen – z. B. nach Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren. Auch Kirsch- und Mandelnoten kommen häufig vor. Kenner schmecken im Wein z. T. auch Aromen heraus, die an Mandarinen und reife Feigen erinnern.

Vor allem in jungen Jahren weist der Pinot Noir diese stark fruchtigen Aromen auf – er lässt sich früher trinken als andere Weine. Reift der Spätburgunder länger – wegen seiner kräftigen Gerbsäure ist er durchaus länger lagerfähig – dann treten die Fruchtaromen etwas in den Hintergrund und er wirkt gesetzter, herbstlicher. Meist wird der Wein als trockener Rotwein ausgebaut, oft auch mit einiger Restsüße. Hohe Qualitäten werden im Barriquefass ausgebaut. Die Farbe des Burgunders reicht von kräftigem, eher hellem Rot und ist nicht so dunkel wie jene von anderen kräftigen Rotweinen. Als Gegenspieler des Pinot Noir gilt der Cabernet Sauvignon: Der Pinot Noir ist reicher an Säure und ärmer an Tanninen.

Foodpairing: Pinot Noir passt zu…

Zu Schmorgerichten, wie z. B. Ossobuco, Ochsenschwanz oder Kalbsbrust sind diese Weine die perfekte Begleitung. Außerdem passt der Wein in seiner kräftigen Variante auch sehr gut zu Wildgeflügel, z. B. zu Ente oder Taube. Der fruchtige, leichte Pinot, der oft auch als Kabinettwein in Deutschland angeboten wird, kann auch bei der Brotzeit eingeschenkt werden oder aber kräftige Fischgerichte begleiten. Weißschimmelkäse wie Camembert oder Chaource harmonieren ebenfalls sehr gut mit dem Wein.

Merlot Schild am Ende einer Reihe von Weinberg Trauben.

Merlot

Steckbrief
  • Synonyme:  Merlot noir, Alicante noir, Crabutet noir, Médoc Noir, Black Alicante
  • Heimat:  Bordeaux, Frankreich
  • Hauptanbauländer:  Frankreich, Italien, Chile, Bulgarien
  • Anbaufläche:  200.000 ha
  • Beeren:  klein bis mittelgroß, dünnschalig, schwarzblau
  • Farbe:  dunkelrot
  • Aroma:  Pflaumen, Himbeeren, Lakritz, Schokolade
  • Geschmack:  Fruchtig, vollmundig, körperreich
  • Passt zu… Rind, Schmorgerichten, Wild, Ente, Thunfisch, Hartkäse

Geschichte, Herkunft und Bedeutung

Erntezeit

Erntezeit

Die erste schriftliche Erwähnung des Merlots stammt aus dem 14. Jahrhundert aus Bordeaux bzw. aus Bordelais (frz.). Damals wurde der Wein allerdings noch Crabatut noir genannt. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der heutige Name Merlot verwendet – damals war die Sorte bereits zu einer der wichtigsten Rebsorten aufgestiegen. Als „Eltern“ des Merlots gelten die beinahe ausgestorbenen Sorten Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes. Gemeinsam mit dem Cabernet Sauvignon gehört der Merlot heute zu den populärsten Rotweinen überhaupt – und beide haben ihre Wurzeln in Bordeaux.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Mit einer Anbaufläche von rund 200.000 Hektar gehört die Rebsorte zu den weltweit erfolgreichsten und bedeutsamsten überhaupt. In Frankreich ist Merlot der am häufigsten angebaute Rebstock überhaupt – insgesamt sind etwa 117.000 Hektar des französischen Bodens mit diesen Reben bestückt. Auf Frankreich folgt Italien mit etwa 30.000 ha, Bulgarien mit ca. 15.000 ha, Chile mit etwa 14.000 ha und Australien mit etwa 10.000 ha. In Deutschland werden etwa 500 ha Merlot angebaut und im Tessin in der Schweiz entfallen 85 % der Rebflächen auf den Merlot – damit ist der Rotwein auch bei den Eidgenossen sehr populär.

Vor allem in Bordeaux hat die Rebsorte eine große Bedeutung: Die teuersten Weine werden meist als reine oder fast reine Merlots erzeugt – z. B. der Château Pétrus, er gilt als einer der teuersten Weine der Welt und ist sowohl begehrtes Statussymbol als auch Anlageobjekt. Je nach Ernte wird der Wein entweder als rebsortenreiner Merlot hergestellt, seltener als Cuvée, obwohl sich der Merlot auch dafür hervorragend eignet.

Die Rebe

Der Merlot gilt als frühreifende Traube, deren früher Austrieb jedoch zu Frühfrostgefährdung führt. Die Sorte ist wuchskräftig und bringt gleichmäßig hohe Erträge. Während die Rebe gegen Echten Mehltau gut gewappnet ist, kann Falscher Mehltau und Rohfäule wegen der Dünnschaligkeit der Traube ein Problem darstellen. Die einzelne Beere ist klein und rundlich, schwarzblau und dünnschalig.

Farbe & Geschmack

Trauben nach der Ernte

Trauben nach der Ernte

Weich, vollmundig, füllig – es gibt kaum jemand, der den anschmiegsamen Merlot Wein, der an seiner tiefroten Farbe zu erkennen ist, die etwas heller ist als jene des Cabernet Sauvignon, nicht mag. Dezente Aromen nach Pflaumen, Himbeeren und Schwarze Johannisbeeren, aber auch nach Lakritz, Schokolade und Tabak machen ihn zur beliebten Rebsorte und zum idealen Begleiter für Festessen in großer Runde. Reift der Wein länger, treten die Fruchtaromen in den Hinter- und die Kräuternoten in den Vordergrund. Charakteristisch für die Weine ist ein mittlerer bis hoher Alkoholgehalt. Der elegante Wein beinhaltet, sofern es sich um einen guten Jahrgang handelt, nur wenige Tannine und schmeckt auch deshalb sehr weich.
Foodpairing: Merlot passt zu…
Die kräftigen Merlot Weine, die als Cuvées im Barrique ausgebaut werden, passen sehr gut zu kräftigen Gerichten wie Schmorbraten, Ente oder gebratenem Rindfleisch. Besonders köstlich: Ein vollmundiger Merlot Wein in Begleitung mit Wildfleisch in Cassis-Soße oder mit Preiselbeeren. Besonders der Merlot Rotwein aus Übersee, der jedoch oft einen hohen Alkoholgehalt um 13 Vol. % hat, eignet sich auch gut zum Solo-Trinken und passt sehr gut zu Hartkäse. Leichtere und fruchtigere Merlot-Varianten schmecken ebenfalls sehr gut „solo“ oder aber zu leichten bis mittelschweren Gerichten, wie z. B. Thunfisch. Wie bei allen Weinen variiert der Preis des Merlots je nach Anbaugebiet, Jahrgang, Weingut etc.

 

Flasche Rotwein und Trauben

Dornfelder

Steckbrief

  • Heimat: Weinsberg in Württemberg
  • Hauptanbauländer: Deutschland, Schweiz
  • Anbaufläche: 8.200 ha
  • Trauben: große, blauschwarze, dickschalige Beeren
  • Farbe: tiefdunkel
  • Aroma: Brombeere, Sauerkirsche, Holunder
  • Geschmack: Trocken & halbtrocken, fruchtig, körperreich, milde Säure
  • Passt zu… Braten, Wildfleisch, Käse

 

Geschichte, Herkunft und Bedeutung Grape harvesting

Die Geschichte des heute sehr beliebten Dornfelders begann im Jahr 1955 in Weinsberg in Württemberg. Immanuel Dornfeld, ein Weinbaufachmann, gründete im genannten Dorf eine Weinbauschule – und züchtete neue Rebsorten. 1955 schuf er die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung, den Dornfelder. Dornfeld kreuzte die Rebsorte Helfensteiner, die wiederum eine Kreuzung zwischen Trollinger und Frühburgunder ist, und die Heroldrebe, eine Kreuzung zwischen Limberger und Porugieser. Wurde der neu gezüchtete Dornfelder anfänglich für den Verschnitt von hellen Rotweinen genutzt, wurde der Wein in den 1990er-Jahren immer beliebter. Heute gehört der Dornfelder zu den Klassikern.
Anbau, Anbauländer & -fläche
Aktuell werden in Deutschland auf rund 8.200 Hektar Dornfelder angebaut – dies entspricht etwa 8 % der deutschen Rebfläche. Nur der Spätburgunder ist jene rote Rebsorte, die noch häufiger angepflanzt wird. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Dornfelder in der Pfalz und in Rheinhessen – dort sind etwa 3.000 Hektar Anbaufläche mit der Neuzüchtung bestockt, und der Wein gehört längst zu den Klassikern.

Die Rebe

Die Rebsorte Dornfelder selbst ist wenig anfällig für Krankheiten und sehr robust. Weil die Traube lockerbeerig wächst, hat die Rebe kaum mit Fäulnis zu kämpfen. Zudem bringt sie hohe Erträge ein, da sie schnell wächst – viele Winzer kontrollieren deshalb zu Beginn der Reifeperiode ihre Rebstöcke und entfernen einige Trauben. So konzentrieren sich die Inhaltstoffe auf die verbleibenden Trauben. Am wohlsten fühlt sich der Dornfelder-Rebstock in lockeren, mit ausreichend Nährstoffen versorgten Böden. An steinigen und sandigen Standorten fühlt sich die Rebsorte weniger wohl.

Farbe & Geschmack Delicious smoked ribs

Für den Dornfelder, den kräftigen Rotwein, werden zwei unterschiedliche Ausbaustile angewandt. Ein Teil des Dornfelders wird sehr jung auf den Markt gebracht – dann schmecken Genießer vor allem die intensiven Fruchtaromen heraus und empfinden den Wein als lieblich. Aufmerksame Geister erkennen Aromen der Sauerkirsche, Brombeere und des Holunders. Andere Winzer bringen den Dornfelder nicht als Primeur oder jungen Wein heraus, sondern bauen den Wein im großen oder kleinen Holzfass aus. Die Barrique Variante betont Gerbstoffe und Struktur des Weines, die Fruchtaromen geraten etwas in den Hintergrund.

Der Dornfelder ist ein trockener oder halbtrockener Wein, der gehaltvoll, körperreich und harmonisch wirkt. Weinexperten erkennen ihn schon an seiner typischen, tiefdunklen Optik. Einige wenige Bauern stellen auch Dornfelder-Sekte und Dornfelder-Roséweine her, die ebenfalls trocken oder halbtrocken schmecken.

Foodpairing: Dornfelder passt zu…

Der kräftige Rotwein passt zu Braten aus dem Ofen, zu Wild, z. B. Reh oder Hirsch, und zu Käse. Dies gilt vor allem für den kräftigen Dornfelder im Barrique Ausbau, der ideal für die kühle Jahreszeit ist. Die gehaltvollen Weine werden auch gerne zur Ente gereicht. Der junge Dornfelder mit seinen intensiven Fruchtaromen kann, gekühlt getrunken, auch ein toller Begleiter für den sommerlichen Grillabend sein. Wie auch andere Weine sollte man Dornfelder am besten direkt beim Winzer oder im Fachhandel kaufen, damit er perfekt mit dem Abendessen harmoniert.

 

 

Flasche Rotwein und Trauben

Cabernet Sauvignon

Steckbrief

  • Synonyme: Bordeaux, Sauvignon Rouge
  • Heimat: Bordelais (Bordeaux; Südwest-Frankreich)
  • Hauptanbauländer: Frankreich, Italien, Chile, Argentinien, USA
  • Anbaufläche: 200.000 Hektar
  • Beeren: Klein, rund, blauschwarz
  • Farbe: Tiefrot
  • Aroma: Schwarze Johannisbeere & Grüne Paprika
  • Geschmack: Leicht, intensiv fruchtig
  • Passt zu… Gebratenem Rind- und Lammfleisch in dunkler Sauce, Schwein- und Kalbfleisch, Ente, Wildente und Wachtel

 

Geschichte, Herkunft und Bedeutung

Der Cabernet Sauvignon, eine der bekanntesten Rebsorten der Welt, hat seine Wurzeln im Bordelaise in Bordeaux in Südwest-Frankreich.Im Jahr 1635 wurde die Rebsorte urkundlich erwähnt, seit dem 18. Jahrhundert wurde sie in Bordeaux verstärkt angebaut. Der Cabernet Sauvignon geht auf eine Kreuzung von Sauvignon Blanc und Cabernet Franc zurück. Anbau,

Anbauländer & -fläche

Weinrebe vor der Ernte

Weinrebe vor der Ernte

Mit über 200.000 Hektar Anbaufläche gehört der Cabernet Sauvignon zu jenen zehn Weinsorten, die weltweit am häufigsten angebaut werden. Mit über 55.000 Hektar Anbaufläche ist das Hauptanbaugebiet Frankreich – etwa die Hälfte dieser Fläche entfällt auf die Weinregion Bordeaux, die fantastische Weine hervorbringt und wo angeblich die besten Winzer der Welt am Werke sind. Weitere wichtige Anbaugebiete sind Chile, Argentinien, USA, Australien und Südafrika. In Europa wird die Rebsorte auch in Italien, derSchweiz, in Spanien und in Deutschland angebaut.

Die Rebe

Die Rebsorte selbst ist von aufrechtem Wuchs. Weil die Pflanze spät austreibt, ist sie vor Frühjahrsfrösten gut geschützt; anfällig ist sie hingegen für die Schwarzfleckenkrankheit und für den Echten Mehltau. Die Rohfäule kann ihr hingegen wenig anhaben.Die Trauben selbst sind klein, blauschwarz und haben eine dicke Schale. Die Traube selbst hat eine konische bis zylindrische Form und ist sehr dichtbeerig.

Farbe & Geschmack

Typischerweise leuchtet der Rotwein in tiefdunklem Rot – diese Farbe erhält der Wein durch die Trauben, die besonders viele Kerne, Tannine und Farbstoffe enthalten. Aus diesem Grund eignen sich die Cabernet Weine sehr gut für einen Barrique-Ausbau und für die lange Lagerung im Keller. Durch den Barrique-Ausbau wird der Cabernet feiner. Kenner erahnen aus einem Glas Cabernet Sauvignon, der meist intensiv fruchtig schmeckt, die Aromen von schwarzen Johannisbeeren und grünem Paprika. Auch Nuancen von Vanille, Lakritze oder Zeder kommen im Wein vor. Der Wein schmeckt wegen des hohen Tanningehaltes eher trocken. Es gilt als Besonderheit der Sorte, dass der typische Geschmack des Cabernet Sauvignon stets erhalten bleibt – ob er nun in Bordeaux oder in Australien angebaut wurde. Zu den international beliebtesten Weinen gehören Cuvées aus Merlot und Cabernet Sauvignon. Der Preis pro Liter für den Cabernet Sauvignon hängt von Jahrgang, Lage und Weinanbaugebiet ab.

Foodpairing: Cabernet Sauvignon passt zu…

Rotwein als Getränk zum Essen

Rotwein als Getränk zum Essen

Ein Glas Cabernet Sauvignon ist der perfekte Begleiter für gebratenes Rind- oder Lammfleisch mit Gemüse und dunkler Sauce.
Die Cabernet Weine harmonieren generell gut mit fetthaltigerem Fleisch, weil das Fett den Gaumen ummantelt und so die ungestümen
Tannine etwas abhält. So wirkt der Wein weicher und feiner.
Servieren Sie also zu Cabernet auch Schwein- oder Kalbsfleisch, oder aber Ente, Wildente und Wachtel. Auch Gerichte mit einem klaren Geschmacksfokus passen zu Cabernet. Brückenstoffe, die Speise und Wein delikat miteinan der verbinden, sind Walnüsse, Steinpilze, schwarze und grüne Oliven, schwarzer Pfeffer, Senf oder geröstete Tomaten. Diese dürfen also gerne als Beilage zum Fleisch auf
dem Teller landen