Flasche Weißwein und Glas

Silvaner

Steckbrief
  • Synonym Sylvaner, Grüner Silvaner, Grünfränkisch, Gamay Blanc
  • Heimat Donauraum in Österreich
  • Hauptanbauländer Deutschland, Frankreich, Österreich
  • Anbaufläche 12.000 ha
  • Beeren rundlich, mittelgroß, grünlich bis gelbgrün
  • Farbe klares helles Gelb
  • Aroma frisch gemähte Wiese, Kräuter, Kiwis, Stachelbeeren, Birnen,
  • Geschmack milde Säure, duftig-frisch, leicht herb, vielfältig – z. T. trocken
  • Passt zu… Spargeln, Salaten, Kartoffelaufläufen,

 

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weinkelter

Weinkelter

Woher die Rebsorte Silvaner tatsächlich kommt, darüber haben sich Wissenschaftler lange den Kopf zerbrochen. Lange Jahre galt Transsilvanien oder Silvan, eine kleine Gemeinde in Mittelasien, als heiße Kandidatin für den Ursprungsort der Rebe. Dank verbesserter DNA-Analysen ist inzwischen klar, dass Silvaner eine Kreuzung zwischen der autochthonen Sorte „Österreich Weiß“ und Traminer, einer der ältesten bekannten Rebsorten überhaupt, ist. Die erste belegte Pflanzung der Rebe in Franken bzw. Deutschland geht auf das Jahr 1659 zurück, wahrscheinlich kommt die Rebe aber aus Österreich. Der österreichische Import gedieh in Franken prächtig, die neue Heimat des Silvaners verleiht dem einst unbekannten Wein Charakter. Bis in die 70er Jahre war der Wein die meistgepflanzte Rebsorte Deutschlands und noch immer ist sie gemeinsam mit dem Riesling die deutsche Rebsorte schlechthin. Das bekannteste Weingut, das mit dem Silvaner in Verbindung steht, ist das Haus Castell – dort wurde 1659 die erste Silvaner-Rebe gepflanzt.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Vor allem in Deutschland, Frankreich und Österreich sind Weingüter mit der Silvaner-Rebe bepflanzt. Rund 5.000 Hektar, etwa fünf Prozent der deutschen Rebfläche, entfallen auf den Silvaner – Hauptanbaugebiete sind Franken, die Pfalz und Rheinhessen. Insgesamt werden weltweit etwa 12.000 ha Silvaner angepflanzt.

Die Rebe

Seit gut 350 Jahren wird die Rebe in Deutschland kultiviert – der Silvaner gilt mittlerweile als Klassiker. Wächst die Rebe auf nährreichem Boden, können hohe Erträge erzielt werden. Die Beeren der Traube sind rundlich, mittelgroß und gelbgrün – mit Schwankungen je nach Reifegrad. Die Schale der Beeren ist dick, so dass die Rebe von Rohfäule weitgehend verschont bleibt. Allerdings bereitet der Echte Mehltau dem Winzer Probleme, genauso wie die Reisigkrankheit, für die der Silvaner ebenfalls anfällig ist.

Farbe & Geschmack

Weißwein im Glas

Weißwein im Glas

Je nach Lage des Anbaugebietes und Lesezeitpunkt präsentiert sich der Silvaner entweder duftig und frisch mit Noten nach Kiwis, Stachelbeeren oder Birnen, oder aber mit einem leicht heben Aroma, das an frisch gemähte Wiesen, an Heu und Kräuter erinnert und auch leicht erdige Töne beinhaltet. Besonders erlesene Silvaner können auch Aromen von Äpfeln, Zitrusfrüchten und Mandeln sowie erdige Noten aufweisen.
Charakteristisch für die Silvaner Weine sind außerdem ihre milde Säure und die Zurückhaltung der Aromen, die zwar zu erkennen sind, aber sich nicht allzu sehr in den Vordergrund drängen. Wegen seiner großen aromatischen Vielseitigkeit ist er ein geschätzter Tischpartner zu vielen leichten Gerichten und als unkomplizierter Sommerwein gefragt. Einige Weine, wie z. B. der Silvaner Kabinett trocken, haben durch die sahnige Struktur Ähnlichkeiten mit dem Müller-Thurgau Kabinett, der in denselben Lagen gepflanzt wurde.

Foodpairing: Silvaner passt zu…

Mit leichten Gemüsegerichten harmonieren die Silvaner Weine besonders gut. Im Frühjahr, wenn der Gaumen nach luftig-leichten Gerichten, wie z. B. Spargeln oder Möhrensuppe verlangt, wird der Wein gerne aufgetischt. Das Ostermenü ist die ideale Gelegenheit, um sich mit dem Silvaner anzufreunden. Weil er den Aromen selbst von zartem Gemüse den Vortritt lässt, ist er ein gern gesehener Begleiter von Spargelgerichten. Auch mit kurz gebratenen Muscheln, mit Lachs oder Saibling harmoniert er bestens. Doch nicht nur zur Fisch, auch zu hellem und nicht zu stark gewürztem Fleisch, z. B. zu Kalbsrücken in Morchelrahm, ist ein Glas Silvaner gefällig. Als Aperitif wird im Sommer gern auch der trockene Sekt vom Silvaner gereicht, der mit seiner elegant-cremigen Art beeindruckt.

Weintrauben

Sauvignon Blanc

Steckbrief
  • Synonyme Blanc Fumé, Sauvignon Jaune, Muskat Sylvaner
  • Heimat Loiretal in Frankreich
  • Hauptanbauländer Frankreich, Schweiz, Chile, Kalifornien, Italien
  • Anbaufläche 45.000 ha
  • Beeren klein und länglich, gelbweiß-grünliche Farbe, dickschalig
  • Farbe Helle, blass- bis strohgelbe, klare Farbe mit oft grünen Reflexen
  • Aroma Stachelbeeren, grüne Paprika, Gras, Kräuter, Passionsfrüchte, Holunder
  • Geschmack würzig, spitze Säure, knackig-pikant, frisch
  • Passt zu… Salate, asiatische Gemüsegerichte, Aufläufe, Fisch, Muscheln, Ziegenkäse

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weißwein im Weinberg


Weißwein im Weinberg

Heute gehört der Sauvignon Blanc zu den 20 am häufigsten angebauten Rebsorten der Welt – nach Chardonnay ist sie die wichtigste weiße Rebe. Weinkenner und -forscher sind sich allerdings immer noch nicht darüber einig, wo die Heimat der Rebe liegt: Die einen verorten sie im Loiretal, die anderen im Bordelais. Woher sie auch tatsächlich stammt, im 18. Jahrhundert traf die Rebe im Bordeaux auf den Cabernet Franc – und daraus entstand der bekannte Rotwein Cabernet Sauvignon. Der Sauvignon Blanc selbst entstand aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Chenin Blanc und Traminer. In Frankreich zählt die Rebsorte zu den „Cepages nobles“, den Edeltrauben.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Etwa 26.000 ha französischer Boden sind mit den Sauvignon Blanc-Rebstöcken bestückt. Inzwischen ist der Sauvignon der meistangebaute Wein im Bordeaux und prägt die trockenen Weißweine des Anbaugebietes. Weltweit werden etwa 45.000 Hektar Sauvignon Blanc kultiviert. Weitere Anbaugebiete sind Italien, vor allem Veneto und Friaul, Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Österreich und Ungarn, aber auch Spanien, Argentinien, Chile, Südafrika und Kalifornien. In Deutschland wird der Wein auf etwa 400 Hektar angepflanzt – vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen. Auch Neuseeland kultiviert hervorragende trockene Weißweine, der bekannte Cloudy Bay aus der Region Marlborough gilt bereits als „Kultwein“.

Die Rebe

Die Beeren der Sauvignon Blanc-Rebe sind klein, von grüngelber und gelbweißer Farbe. Sind die Trauben reif, können die Beeren auch goldgelb sein. Die Schale der Beeren ist dick und die Rebe treibt eher spät aus, wodurch sie evtl. Frühjahrsfrösten entgeht. Die Rebstöcke mögen magere, trockene und nicht zu warme Böden. Der Ertrag der Weinstöcke ist eher niedrig.

Farbe & Geschmack

Spargel mit Wein

Spargel mit Wein

Kennzeichnend für die Sauvignon Blanc Weine ist ihr kräftiges Aroma: knackig und pikant, fruchtig oder mit Aromen von Kräutern und Brennnesseln – Aromen und Bukett unterscheiden sich je nach Ausbau und Herkunft. Während der eine Sauvignon Noten von Nesseln und grünem Paprika, frisch geschrittenem Gras oder Kräutern enthält, stehen beim anderen Weißwein die fruchtigen Noten nach Stachelbeeren, Passionsfrüchten, Johannisbeeren oder Holunder im Vordergrund.
Typisch für die Sauvignon Blanc Weine ist allerdings, dass sie nicht weich und anschmiegsam schmecken, sondern wegen ihres kräftigen Aromas durchaus eigenwillig. Eine Besonderheit der Rebsorte Sauvignon Blanc ist der starke Duft nach grünen Früchten. Wegen des tollen Fruchtaromas sollte der Wein so jung wie möglich getrunken werden.

Foodpairing: Sauvignon Blanc passt zu…

Es ist gar nicht so einfach, einen passenden Begleiter für Asia-Gerichte zu finden: Der Sauvignon Blanc ist einer! Auch mit anderen Gemüsegerichten, z. B. Gemüseaufläufen und herzhaften Spargelgerichten sowie Salaten, harmoniert der Wein, sofern er trocken ausgebaut wurde, vorzüglich. Auch Muscheln, Krustentiere und Fische schmecken sehr gut mit einem Glas Sauvignon, ein besonders schönes Paar ist der Sauvignon Blanc und die Forelle Müllerin. Auch der Kombination mit frischem Ziegenkäse kann bestimmt niemand widerstehen!

Weißwein

Pinot Blanc

Steckbrief

  • Synonyme:  Weißburgunder, Pinot bianco, Klevner
  • Heimat: Frankreich
  • Hauptanbauländer:  Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz
  • Anbaufläche:  18.000 ha
  • Beeren:  klein bis mittelgroß & leicht eiförmig, sphärisch
  • Farbe:  hellgelb, klar & strahlend
  • Aroma: Pfirsich, Aprikose, Apfel, Zitrone, Nüsse
  • Geschmack:  frisch, zart mit feiner Säure
  • Passt zu… leichten Gerichten, z. B. Salate, Spargel, Fisch, Thai-Gerichten

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Reife Trauben am Weinstock

Reife Trauben am Weinstock

In den vergangenen Jahren wird die vor allem in Europa verbreitete Rebe wieder vermehrt angebaut. Der dezente Geschmack des Pinot Blanc macht ihn zum beliebten Partner von anderen Burgundersorten, die gemeinsam zum Cuvée verarbeitet werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Weiße Burgunder eine Mutation aus dem Grauburgunder, der wiederum aus dem Spätburgunder entstanden ist. Die Weinrebe ist bereits seit dem 14. Jahrhundert bekannt – woher sie ursprünglich genau stammt, ist noch nicht geklärt, wohl aber aus Frankreich.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Eines der größten Hauptanbaugebiete der Weinrebe ist mit etwa 1.400 ha Frankreich – vor allem im Elsass und im Burgund wird die Rebsorte angebaut, allerdings nur als Ergänzung zum Chardonnay. Auch in Italien trifft man häufig auf den dort Pinot bianco genannten Wein. Vor allem in Norditalien, in Südtirol, Venetien, der Lombardei und in Friaul, ist der Pino bianco beliebt. Weitere Anbaugebiete sind Österreich (Steiermark, Niederösterreich, Burgenland), die Schweiz und Luxemburg. Rund 3.600 ha Anbaufläche entfallen auf Deutschland – dort wächst die Sorte vor allem in Rheinhessen, in der Pfalz und in Baden.

Die Rebe

Die Beeren des Rebenstocks sind rundlich bis oval, mittelgroß und von einer grün-geblichen Farbe mit einer dünnhäutigen bis mittelstarken Schale. Weil der Weißburgunder früh austreibt, ist er gegenüber späteren Frühjahrsfrösten empfindlich. Insgesamt gilt der weiße Wein den Winzern als eine der weinbaulich schwierigsten Rebsorten: zum einen, weil sie empfindlich auf Temperaturschwankungen reagiert, zum anderen, weil die dünnschalige Beere schnell aufplatzen kann. Auch gegen allerlei Krankheiten kann sich der Pinot Blanc schlecht verteidigen – er ist sowohl für Echten und Falschen Mehltau, für Rohfäule und Virusbefall anfällig. Ideale Umgebung für den Rebstock sind sonnige, südseitige Hanglagen in kühlen Weinbaugebieten, die einen fruchtbaren und kalkhaltigen Boden aufweisen.

Farbe & Geschmack

Trauben bei der Lese

Trauben bei der Lese

Ein Glas Pinot Blanc zeichnet sich durch seine hellgelbe, klare, strahlende Farbe aus und passt somit auch optisch perfekt zu einem Sommernachmittag. Weich und vollmundig, charakterisiert den Pinot Blanc eine feine Säure mit zarter Süße in der Frucht, die im Abgang Noten von Zitrusfrüchten, z. B. Zitrone, erkennen lässt. Weinkenner erkennen auch Aromen von Birnen und Äpfeln, Aprikosen oder Kräutern.
Das zarte, fast neutrale Bukett wird leicht nussig, wenn der Pinot aus sehr stark gereiften Früchten hergestellt wird. Das nussig-mandelige Bukett entsteht auch dann, wenn die Weine länger in kleinen Eichenfässern gelagert werden und als Barrique reifen. Der Großteil des Weins wird trocken ausgebaut, einige Winzer verwandeln die Trauben jedoch auch in edelsüße Weine und in Sekt.

Foodpairing: Pinot Blanc passt zu…

einem herrlichen Sommerabend – er macht sich sehr gut als Aperitif, gekühlt serviert selbstverständlich. Außerdem ist ein Glas weißer Wein dieser Rebsorte ein toller Begleiter zu leichten Mahlzeiten, wie z. B. zu Fisch, zu Meeresfrüchten, zu hellem Fleisch und Geflügel sowie zu thailändischen Gerichten. Wegen seines zurückhaltenden Geschmacks passt er auch zu Salaten oder Spargel. Wenn der Pinot Blanc bereits eine lange Reifung im Eichenfass hinter sich hat und als Barrique ausgebaut wurde, passt er auch zu Lamm.

 

Weißwein im Weinberg

Müller-Thurgau

Steckbrief
  • Synonyme:  Rivaner, Müllerka
  • Heimat: Thurgau, Schweiz
  • Hauptanbauländer Schweiz, Deutschland, Ungarn, Slowakei, Italien
  • Anbaufläche 45.000 ha
  • Beeren mittelgroß, oval, gelb-grün, saftiges Fruchtfleisch
  • Farbe hell mit zartem Grünschimmer
  • Aroma Muskat, Gras, Gewürz,
  • Geschmack frisch, süffig, trocken, milde Säure
  • Passt zu… Süßwasserfisch, Salate, Spargel, Pasta

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weintrauben vor der Ernte

Weintrauben vor der Ernte

Aus rechtlichen Gründen wird der Müller-Thurgau heute Silvaner genannt, besonders dann, wenn er halbtrocken oder trocken ausgebaut wurde. Seinen ursprünglichen Namen erhielt er vom Schweizer Rebforscher Hermann Müller, der aus dem Kanton Thurgau stammt und die weiße Rebsorte im Jahr 1882 züchtete. Lange wurden die Weine Riesling und Silvaner als „Eltern“ des Weins vermutet, inzwischen steht jedoch fest, dass es sich um eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royale handelt. Der „Vater“ der Rebsorte war selbst nicht ganz sicher, welche Elternsorten er verwendet hatte.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Mit einer Anbaufläche von rund 42.000 ha weltweit gehört der Wein zu den erfolgreichsten Neuzüchtungen weltweit. Dies liegt auch daran, dass der Müller-Thurgau dem Klima und der Bodenbeschaffenheit relativ anspruchslos gegenübersteht und die Rebe selbst früh reift und große Ertragsmengen einbringt. Selbst in Gegenden, die für andere renommierte Rebsorten gar nicht oder kaum geeignet sind, können die Müller-Thurgau Rebstöcke angepflanzt werden. Dies erfreut Winzer, die in kühleren Gegenden Wein herstellen.

Mit rund 14.000 ha Weinstöcken gehört Deutschland zu den Hauptanbauländern des Weins, es folgen Österreich, die Slowakei, Tschechien, Italien, Slowenien, die Schweiz und Frankreich. Besonders in Österreich wird der Rivaner oftmals als Verschnittwein genutzt und bildet die Grundlage von Sturm.

Die Rebe

Wie bereits erwähnt ist die Rebe Müller-Thurgau recht anspruchslos und bevorzugt frische, tiefgründige Böden. Auch gegen Temperaturschwankungen und Maifröste ist sie recht resistent – nur Trockenheit macht ihr zu schaffen. Die Rebe ist gegen Peronospora, Roten Brenner und Stiellähme anfällig. Die große Ertragsfähigkeit und Anspruchslosigkeit der Rebe ist ein Grund dafür, dass der Müller-Thurgau selten Spitzenqualität erreicht – einfach deshalb, weil er so in Lagen angepflanzt wird, die für Qualitätsweine nicht ideal sind. Das heißt aber nicht, dass es nicht das ein oder andere Weingut gibt, das exzellenten Müller-Thurgau herstellt. Die Beeren selbst sind mittelgroß und oval, gelblichgrün und leicht beduftet. Charakteristisch ist das saftige Fruchtfleisch mit einem leichten Muskatbukett.

Farbe & Geschmack

Trauben bei der Lese

Trauben bei der Lese

Der süffige, leichte Wein zeichnet sich, je nach Anbaulage, durch blumige Noten und milde Fruchtsüße aus. Charakteristisch für die Weine ist auch der Muskatton im Bukett. Weinkenner entdecken leichte Kräuter- oder Grasaromen. Die Säure steht beim Müller-Thurgau im Hintergrund und kommt nur bei Reben in nördlicheren Lagen etwas zum Vorschein. Müller-Thurgau eignet sich nicht zur Lagerung und sollte möglichst frisch getrunken werden. Werden die Lagerzeiten überschritten, dann geht das feine Muskataroma verloren. Die Farbe des Weines ist von zartem Hellgelb, oft mit einem leichten Grünschimmer.
Der Müller-Thurgau eignet sich durchaus für die Herstellung von Prädikatsweinen. Nichtsdestotrotz wird er oft auch für Billigweine verwendet und verschnitten – der Grund hierfür liegt darin, dass die Rebe hohe Erträge bringt, selbst in schlechten Lagen. Bei Weinkennern ist sein Ruf deshalb – ungerechtfertigterweise – oft nicht sehr gut.

Foodpairing: Müller-Thurgau passt zu…

Weil der Wein leicht und mild schmeckt, eignet er sich bestens als Trinkwein. Ein besonders harmonischer Begleiter ist er zu Spargelgerichten, Salaten und Süßwasserfisch. Auch mit Wildgerichten, die allerdings nicht zu kräftig gewürzt sein sollten, wird gerne ein Glas Müller-Thurgau gereicht.

 

Flasche Weißwein , Trauben und Korken

Gewürztraminer

  • Synonyme Traminer, Gelber & Roter Traminer, Christkindeltraube, Clevener
  • Heimat Griechenland oder Südtirol
  • Hauptanbauländer Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, USA, Australien
  • Anbaufläche ca. 8.000 ha
  • Beeren klein, von rund bis länglich, von gelblich bis rötlich
  • Farbe strohgelb bis goldgelb
  • Aroma Rosen, Veilchen, Honig, Marzipan, Quitte, Akazienblüte, Orange
  • Geschmack von dezent bis üppig; aromatischer und herb-würziger Geschmack
  • Passt zu… Geflügel in duftenden Saucen, würziger Braten, Fisch, Wildpastete

 

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Weintrauben für Gewürztraminer

Weintrauben für Gewürztraminer

Der erste Nachweis des Gewürztraminers geht auf das 11. Jahrhundert zurück – in Tramin in Südtirol sind Weine unter diesem Namen also seit bald tausend Jahren dokumentiert. In Deutschland wurde der Anbau der Rebsorte Gewürztraminer erstmals um etwa 1500 dokumentiert. Ob der Name der Rebe nun tatsächlich mit dem Ort Tramin in Südtirol zusammenhängt oder ob doch Griechenland das Ursprungsland der Rebe ist, konnte noch nicht geklärt werden. Als einmaliges Denkmal der Weinkultur gilt der Traminer-Weinberg in Rhodt in der Pfalz, wo ein 400 Jahre alter, sortenreiner Weinberg steht. Zwar konnte in den vergangenen Jahren keine Steigerung der Rebflächen mit Traminer erzielt werden, andererseits werden dort, wo Reben gerodet werden müssen, immer wieder neue Stöcke eingepflanzt.

Anbau, Anbauländer & -fläche

Rund 8.000 ha Gewürztraminer werden weltweit angepflanzt; damit kommt dem Wein keine allzu große Bedeutung zu. Angebaut wird der Wein vor allem in Frankreich bzw. im Elsass
(ca. 3000 ha), in den USA (ca. 1.500 ha), in Deutschland, Österreich, Italien, Australien und Neuseeland. In Südtirol ist der Wein noch immer wichtig – etwa 8 % des Weinbaus entfallen auf den beliebten weißen Tropfen. Mehr als ein Weingut heimst mit DOC-Flaschen des Weins immer wieder Auszeichnungen ein. In Deutschland werden etwa 900 Hektar Gewürztraminer angepflanzt, der Großteil davon in der Pfalz und in Baden.

Die Rebe

Je nach Sorte sind die kleinen, runden bis länglichen Beeren des Gewürztraminers entweder gelblich, hellrot oder rötlich. Die dicke Schale kann einen hohen Reifegrad erreichen. Die Erträge der Rebsorten sind wegen der Neigung zur Verrieselung eher niedrig und stark schwankend, auch deshalb hat der Traminer nie größere Rebflächen erobert, wie z. B. die Rebsorten Riesling oder Chardonnay. Meist kann nur die Hälfte der zulässigen Höchstmenge an Gewürztraminer erreicht werden. Im Anbau selbst ist der Gewürztraminer eher unproblematisch, seine gute Frostwiderstandsfähigkeit und die hohe Reife ermöglichen köstlich-süße Auslese Weine. Diese süßen Gewürztraminer werden gern als Aperitif oder zur Nachspeise genossen. Im hochreifen Zustand verströmen die Weine einen intensiven Rosenduft, die Säure nimmt sich sehr zurück. Für Stiellähme und Virosen ist die Rebe sehr anfällig.

Farbe & Geschmack

Fisch und  ein Glas Wein

Fisch und ein Glas Wein

Säurearm, eher trocken, aromatisch und würzig – der Gewürztraminer macht Liebhaber aromatisch-starker Weine glücklich. Seine Aromen erinnern an Rosenblüten und Litschis, an Nelken und Marzipan, an Bitterorangen, an Zimt, aber auch an Veilchen, Quittengelee und Honig. Je nach Anbaugebiet, Boden und Ertrag stehen andere Noten im Vordergrund und der Wein kann elegant oder schwer mit hohem Alkoholgehalt ausfallen. Die milde Säure ist allen Weinen gemein, auch der herb-würzige Fruchtgeschmack, der wie erwähnt, eine große Bandbreite an Aromen umfasst. Die edelsüßen Auslesen eignen sich für die ganzjährige Lagerung und passen besonders gut zum Dessert. Typisch für den Gewürztraminer ist seine strohgelbe bis goldgelbe Farbe.

Foodpairing: Gewürztraminer passt zu…

Besonders zu asiatischen Gerichten wird gerne Gewürztraminer gereicht. Aber auch pikante Vorspeisen, Schalen- und Krustentiere sowie Fisch harmonieren zum Wein. Zu Geflügel in intensiven Saucen, Schnecken, würzig-aromatischen Ragouts und Braten oder halbtrocken ausgebaut zu Wildpasteten ist ein Glas Gewürztraminer der passende Begleiter. Fetthaltiger Blauschimmelkäse oder Münsterkäse geben mit dem Wein ebenfalls eine tolle Kombination ab. Die edelsüßen Auslesen des Weins passen bestens zu Schokolade- und Marzipandesserts.

Flasche Weißwein , Trauben und Korken

Chardonnay

Steckbrief

  • Synonyme: Arnoison, Beaunois
  • Heimat: Burgund
  • Hauptanbauländer: Frankreich, USA, Chile, Australien
  • Anbaufläche: 175.000 ha
  • Beeren: rundlich bis oval, klein bis mittelgroß
  • Farbe: hellgelb & klar
  • Aroma: Apfel, Stachelbeeren, Walnuss, Buttercreme
  • Geschmak: körperreich, vordergründige Säure, hoher Alkoholgehalt
  • Passt zu…Fisch, Meeresfrüchten, Pilze, Trüffel, Geflügel

 

Geschichte, Herkunft & Bedeutung

Mit rund 175.000 angebauten Hektar belegt der Chardonnay den 8. Platz in der Rangliste der am häufigsten angebauten Rebensorten der Welt; er ist damit die am öftesten angebaute Weinrebe mit weißen Trauben – und weltweit äußerst beliebt. Ursprünglich ist der Chardonnay in Burgund beheimatet, wo er nach wie vor angepflanzt wird und die besten Früchte trägt. Die Sorte selbst ist wohl, so legen Studien nahe, als natürliche Kreuzung der Weine Pinot und Gouais Blanc entstanden. Die bekanntesten Chardonnay-Weine kommen aus Frankreich und

Weintrauben vor der Ernte

Weintrauben vor der Ernte

wachsen in Chablis, in Puligniy-Montrachet, in Meursault und in Corton-Charlemagne.
Anbau, Anbauländer & -fläche
Der Chardonnay, der vor allem seit der Jahrtausendwende stetig an Beliebtheit gewonnen hat, wird in allen Weinbauregionen der Welt angepflanzt. Die größte Anbaufläche hat die Rebe in den USA (ca. 45.000 ha; vor allem in Kalifornien) und in Australien (ca. 35.000 ha). Auch in seiner Heimat, in Frankreich, sind etwa 44.000 Hektar Grund mit Chardonnay bepflanzt. Angebaut wird er vor allem in Chablis und in Burgund, aber auch in der Champagne – rund 30 % des Champagners werden aus Chardonnay gewonnen. In Italien sind etwa 12.000 Hektar mit Chardonnay-Reben bestockt – vor allem im Trentino, in Veneto und in Südtirol. Weitere Anbauländer sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, Moldawien, Slowenien, Chile und Argentinien.

 

Die Rebe

Dass die Chardonnay-Rebe zu den beliebtesten Wein-Reben überhaupt gehört, hängt auch damit zusammen, dass sie relativ anspruchslos ist, was ihre Lage betrifft: Die Rebsorte mag einfache, kalkhaltige Böden und ist nicht auf gemäßigte klimatische Bedingungen angewiesen. Damit können durchaus auch in kühleren Gegenden, wie z. B. in Deutschland oder in der Schweiz, qualitativ hochwertige Weine angebaut werden. Die Chardonnay Früchte haben hohes Qualitätspotential und sind wenig anfällig gegen Krankheiten wie Echten und Falschen Mehltau. Weil die Rebe früh austreibt, sind die Trauben allerdings für Frühjahr-Spätfröste anfällig. Die Trauben der Rebsorte sind klein bis mittelgroß, rundlich bis oval und von grüngelber bis bernsteinener Farbe geprägt. Die Schale ist dünnhäutig bis mittelstark ausgeprägt. Rein äußerlich ist die Rebsorte Chardonnay kaum vom Weißburgunder zu unterscheiden. Zwischen dem Weißburgunder, dem Pinot blanc und dem Chardonnay wurde deshalb für lange Zeit auch nicht differenziert – nur geschulte Ampelographen erkennen die Unterschiede zwischen den einzelnen Rebsorten.

 

Farbe & Geschmack

Antipasti und Weißwein

Antipasti und Weißwein

Das Aroma des Chardonnays ist dezent und weniger intensiv als zum Beispiel jenes des Riesling Weines; dennoch zeichnet sich der Wein durch seinen Körperreichtum aus. Die Säure steht meist klar im Vordergrund.
Eine besondere Freude für Kenner ist, dass der Wein die Lage des Weinbergs gut zum Ausdruck bringt: Chardonnays aus dem Burgund sind oft eigenwillig und wirken distanziert, umfassen Noten von Äpfeln oder Stachelbeeren – ähnlich wie der Sauvignon.

Der Weißwein aus Übersee schmeckt hingegen oft sehr kräftig und gehaltvoll. Chardonnay Weine aus den USA, die in Barrique ausgebaut wurden, enthalten oft Aromen von Sahne und Buttercreme, von Haselnüssen oder Toast. Auch Noten von gerösteten Kaffeebohnen oder Kokosnuss kommen im Wein vor. Schmeckt der Chardonnay dünn und grasig, dann waren die gekelterten Trauben noch nicht reif genug und der Wein ist von minderer Qualität.

 

Foodpairing: Chardonnay passt zu…

Vor allem junger Chardonnay passt mit seinem niedrigeren Alkoholgehalt gut zu Fisch und Meeresfrüchten, auch als Begleiter für Hummer und Krebse ist er ideal. Chardonnay, der im Barrique ausgebaut wurde, passt gut zu Butter- und Sahnesaucen, zu weißem Fleisch und Geflügel, zu Pilzgerichten und Trüffel. Auch zu würzigem Käse ist ein kräftiger Chardonnay gefällig.