Silvaner
Steckbrief
- Synonym Sylvaner, Grüner Silvaner, Grünfränkisch, Gamay Blanc
- Heimat Donauraum in Österreich
- Hauptanbauländer Deutschland, Frankreich, Österreich
- Anbaufläche 12.000 ha
- Beeren rundlich, mittelgroß, grünlich bis gelbgrün
- Farbe klares helles Gelb
- Aroma frisch gemähte Wiese, Kräuter, Kiwis, Stachelbeeren, Birnen,
- Geschmack milde Säure, duftig-frisch, leicht herb, vielfältig – z. T. trocken
- Passt zu… Spargeln, Salaten, Kartoffelaufläufen,
Geschichte, Herkunft & Bedeutung
Woher die Rebsorte Silvaner tatsächlich kommt, darüber haben sich Wissenschaftler lange den Kopf zerbrochen. Lange Jahre galt Transsilvanien oder Silvan, eine kleine Gemeinde in Mittelasien, als heiße Kandidatin für den Ursprungsort der Rebe. Dank verbesserter DNA-Analysen ist inzwischen klar, dass Silvaner eine Kreuzung zwischen der autochthonen Sorte „Österreich Weiß“ und Traminer, einer der ältesten bekannten Rebsorten überhaupt, ist. Die erste belegte Pflanzung der Rebe in Franken bzw. Deutschland geht auf das Jahr 1659 zurück, wahrscheinlich kommt die Rebe aber aus Österreich. Der österreichische Import gedieh in Franken prächtig, die neue Heimat des Silvaners verleiht dem einst unbekannten Wein Charakter. Bis in die 70er Jahre war der Wein die meistgepflanzte Rebsorte Deutschlands und noch immer ist sie gemeinsam mit dem Riesling die deutsche Rebsorte schlechthin. Das bekannteste Weingut, das mit dem Silvaner in Verbindung steht, ist das Haus Castell – dort wurde 1659 die erste Silvaner-Rebe gepflanzt.
Anbau, Anbauländer & -fläche
Vor allem in Deutschland, Frankreich und Österreich sind Weingüter mit der Silvaner-Rebe bepflanzt. Rund 5.000 Hektar, etwa fünf Prozent der deutschen Rebfläche, entfallen auf den Silvaner – Hauptanbaugebiete sind Franken, die Pfalz und Rheinhessen. Insgesamt werden weltweit etwa 12.000 ha Silvaner angepflanzt.
Die Rebe
Seit gut 350 Jahren wird die Rebe in Deutschland kultiviert – der Silvaner gilt mittlerweile als Klassiker. Wächst die Rebe auf nährreichem Boden, können hohe Erträge erzielt werden. Die Beeren der Traube sind rundlich, mittelgroß und gelbgrün – mit Schwankungen je nach Reifegrad. Die Schale der Beeren ist dick, so dass die Rebe von Rohfäule weitgehend verschont bleibt. Allerdings bereitet der Echte Mehltau dem Winzer Probleme, genauso wie die Reisigkrankheit, für die der Silvaner ebenfalls anfällig ist.
Farbe & Geschmack
Je nach Lage des Anbaugebietes und Lesezeitpunkt präsentiert sich der Silvaner entweder duftig und frisch mit Noten nach Kiwis, Stachelbeeren oder Birnen, oder aber mit einem leicht heben Aroma, das an frisch gemähte Wiesen, an Heu und Kräuter erinnert und auch leicht erdige Töne beinhaltet. Besonders erlesene Silvaner können auch Aromen von Äpfeln, Zitrusfrüchten und Mandeln sowie erdige Noten aufweisen.
Charakteristisch für die Silvaner Weine sind außerdem ihre milde Säure und die Zurückhaltung der Aromen, die zwar zu erkennen sind, aber sich nicht allzu sehr in den Vordergrund drängen. Wegen seiner großen aromatischen Vielseitigkeit ist er ein geschätzter Tischpartner zu vielen leichten Gerichten und als unkomplizierter Sommerwein gefragt. Einige Weine, wie z. B. der Silvaner Kabinett trocken, haben durch die sahnige Struktur Ähnlichkeiten mit dem Müller-Thurgau Kabinett, der in denselben Lagen gepflanzt wurde.
Foodpairing: Silvaner passt zu…
Mit leichten Gemüsegerichten harmonieren die Silvaner Weine besonders gut. Im Frühjahr, wenn der Gaumen nach luftig-leichten Gerichten, wie z. B. Spargeln oder Möhrensuppe verlangt, wird der Wein gerne aufgetischt. Das Ostermenü ist die ideale Gelegenheit, um sich mit dem Silvaner anzufreunden. Weil er den Aromen selbst von zartem Gemüse den Vortritt lässt, ist er ein gern gesehener Begleiter von Spargelgerichten. Auch mit kurz gebratenen Muscheln, mit Lachs oder Saibling harmoniert er bestens. Doch nicht nur zur Fisch, auch zu hellem und nicht zu stark gewürztem Fleisch, z. B. zu Kalbsrücken in Morchelrahm, ist ein Glas Silvaner gefällig. Als Aperitif wird im Sommer gern auch der trockene Sekt vom Silvaner gereicht, der mit seiner elegant-cremigen Art beeindruckt.