Einladung zur Weinprobe

Wie probiert man Wein?

Vorbereitung einer Weinverkostung

Weinprobe im Herbst

Weinprobe im Herbst

Sie möchten selbst mit Freunden eine Weinprobe organisieren? Gemeinsam köstliche Weine entkorken und entdecken? Toll – eine private Weinverkostung ist eine schöne Gelegenheit, sich gemeinsam an Wein heranzutasten. In kleiner Runde ergibt sich die Chance Meinungen auszutauschen – außerdem muss nichts weggeschüttet werden, wenn gemeinsam eine Flasche geöffnet wird. Auf vielen professionellen Weinverkostungen wird für einen Probeschluck die Flasche geöffnet. Wäre doch schade, die viele Energie, die in den Wein fließt, einfach so wegzuschütten!

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Weinverkostung?

Profis verkosten am Vormittag, so gegen zehn oder elf Uhr. Das hat gleich mehrere Gründe: Zu einen ist man am Vormittag noch ausgeruht, die Sinne sind wach und „frisch“, so dass viele sensorische Eindrücke aufgenommen werden können. Zum anderen ist das Licht am Tag wichtig, um die Weinfarbe zu erkennen. Für eine private Weinverkostung ist der Samstag- oder Sonntagvormittag ideal – niemand ist gestresst und alle freuen sich auf die köstlichen Tropfen. Auch festliche Anlässe, wie z. B. Ostern, eignen sich gut zum Verkosten. Besonders toll: Erst verkosten und anschließend gemeinsam kochen und die großen Weine zum Essen trinken und gemeinsam erfahren. Vor einer Verkostung sollte man ausgiebig frühstücken und

am besten den Kaffee gegen milden Tee tauschen – so dass die Geschmacksnerven neutral bleiben.

Wo sollte die Verkostung stattfinden?

Findet die Weinverkostung in einem Raum bzw. einem Haus statt, ist eine helle Raumbeleuchtung wichtig, um die

Weinverkostung

Weinverkostung

Weinfarbe gut zu erkennen. Idealerweise gibt es am Verkostungstisch einen weißen Hintergrund (Tischdecke, Serviette, ein Stück Papier), vor denen das Glas schräg gehalten werden kann – durch diesen Kontrast mit dem Weiß kann die Weinfarbe besser erkannt werden. Die Verkostung kann natürlich auch im Garten stattfinden – allerdings nur dann, wenn der Nachbar nicht gerade seinen Holzkohlegrill anschmeißt. Es sollten keine Fremdgerüche stören, verzichten Sie also am Tag der Verkostung auf Raumduft, auf intensives Eau de Toilette oder duftende Rosenbuketts. Sorgen Sie außerdem für ausreichend Frischluft-Zufuhr, ansonsten ist der Raum schnell alkoholgeschwängert, wenn mehrere Weinflaschen offenstehen.

Wie sollte die Temperatur der Weine sein?

Die Temperatur der Weine ist ein wesentlicher Faktor. Stellen Sie die Weißweine in den Kühlschrank – mit etwa 6 Grad Celsius sind sie perfekt gekühlt. Sie wärmen sich schließlich durch die Raumtemperatur etwas auf, bevor es losgeht. Profis verkosten Weißweine oft etwas wärmer, damit sich schneller Fehltöne zeigen – ist der Weißwein wärmer, treten Fehler des Weines leichter zutage. Für Rotweine ist eine Temperatur um 18 Grad Celsius ideal. Wer keinen kühlen Keller hat, stellt den

Rotwein vor der Verkostung etwa für 20 Minuten in den Kühlschrank.

In welcher Reihenfolge sollten die Weine verkostet werden?

Wie sollte die Reihenfolge der einzelnen Weine sein? Grundsätzlich gilt Folgendes:
● von weiß zu rot
● von leicht zu schwer
● von jung zu alt
Eine Beispiel-Reihenfolge für sechs unterschiedliche Weine:
1. Riesling
2. Sauvignon Blanc
3. Chardonnay
4. Blauburgunder
5. Merlot
6. Cabernet Sauvignon

Welche Gläser brauche ich – und wie gehe ich mit ihnen um?

verschiedene Weingläser

verschiedene Weingläser

Rechnen Sie mit drei einheitlichen Weingläsern pro Person. Wer sechs Weine zur Verkostung auftischt, kann dann zuerst alle drei Rotweine im Glas miteinander vergleichen, dann alle Weißweine. Die Gläser sollten selbstverständlich sauber und geruchsneutral sein (auf Spülmittel achten!) Gläser können „aviniert“ – und damit perfekt für die Verkostung vorbereitet werden. Geben Sie einen kleinen Schluck des Weins, den Sie als erstes verkosten möchten, in das Glas und schwenken Sie es; geben Sie den Inhalt des Glases dann in das nächste Glas, schwenken Sie wieder usw. Sind alle Gläser aviniert, wird der letzte Schluck weggegossen. Sie müssen benutzte Gläser vor dem Einschenken des nächsten Weins nicht zwingend ausspülen – es genügt das Avinieren. Nur wenn der Wein nach Kork geschmeckt hat – dann muss ein neues Glas her.

Was brauche ich noch?

Noch einige Tipps für die Vorbereitung:

● Korkenzieher
ist natürlich wesentlich für die Verkostung. Perfekt sind zwei simple Kellnermesser.
● Stilles Wasser
dient der Geschmacksneutralisierung und der Erfrischung. Rechnen Sie mit zwei Glas Wasser auf ein Glas Wein. Stilles Wasser ist geeigneter für die Verkostung, weil die Kohlensäure im Mineralwasser den Geschmack verfälschen kann und den Alkohol schneller ins Blut befördert.
● Brot
sollte in Griffweite der Personen stehen. Neutrales Gebäck reinigt den Gaumen, perfekt sind Grissini. Käse würde zwar ideal passen, verzerrt den Eigengeschmack von Weinen aber leider zu sehr.
● Papier und Stift für Weinnotizen
Legen Sie Stift und Papier bereit, so dass Gäste die Eindrücke der Weinprobe auch schriftlich festhalten können. Sie können auch Verkostungsbögen vorbereiten, die eine Tabelle mit einigen Rubriken beinhaltet, z. B. Weinfarbe, Duft (floral, fruchtig, würzig), Geschmack (Säure, Süße, Körper, Fruchtaromen, Gerbstoffe, Abgang) und Gesamteindruck (Ausgewogenheit, persönlicher Eindruck, vermutetes Alter in Jahren etc.).
● Auffangbehältnis
Beim Verkosten darf geschnalzt und geschlürft werden – es geht ja nicht nur ums Trinken von Weinen, sondern auch ums Schmecken. Stellen Sie also Spucknäpfe oder Ähnliches bereit.